Object: Leitfaden der Geschichte für die unteren und mittleren Klassen höherer Lehranstalten

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Rumänien . . . 139 690 qkm; 7,6 Mill. Einw. (+ 8340 qkm), 
Serbien 87300 „ ; 4,5 „ „ (+ 39000 „ ), 
Bulgarien ca. . 114000 „ ; 4,7 „ „ (+ ca. 18000 „ ), 
Montenegro . . 14200 „ ; 450000 „ (+ ca. 5100 „ ), 
Albanien ca. . . 28000 „ ; 0,9 Mill. „ 
Griechenland ca. 116000 „ ; 4,3 „ „ (+ cct. 50000 km), 
Türkei 28000 „ ; 1,9 „ 
Wie wenig Dauer die Veränderungen von 1913 hatten, zeigte 
das folgende Jahr. 
7. Spanien und Portugal. Das Jahr 1898 hat für Spanien 
das Ende seiner Kolonialmacht gebracht. Der Staat, in dem einst 
unter Karl V. die Sonne nicht unterging, war längst von der alten 
Höhe herabgesunken. Von dem großen Kolonialbesitz in Amerika 
war nach den Kämpfen zu Ansang des Jahrhunderts (S. 266) 
nur Euba und Porto Rico geblieben. Dem schwachen Spanien 
gegenüber konnten die Vereinigten Staaten auch offene Beraubung 
sich erlauben. Ein Ausstand aus Euba, der infolge der schlechten 
Verwaltung Spaniens ausbrach, konnte, weil von Amerika unter- 
stützt, nicht gedämpft werden. Im Jahr 1898 fingen die Ver¬ 
einigten Staaten Krieg an, um Spanien zu zwingen, aus Euba zu 
verzichten. Mit ihrer überlegenen Flotte vernichteten sie eine 
spanische Flotte bei Manila (ans den Philippinen), eine zweite 
bei Santiago (ans Euba), zwangen Santiago zur Übergabe und 
nötigten Spanien, im Frieden von Paris auf Euba, Porto Rico 
und die Philippinen zu verzichten (1898). Darauf trat Spanien 
den wertlos gewordenen Rest seines Jnselbesitzes in der Südsee 
an Deutschland ab (S. 295). In den letzten Jahren hat Spanien 
mit Erfolg sich bemüht, seinen Einfluß in Marokko auszudehnen. 
Durch einen Vertrag mit Frankreich erhielt Spanien (1912) einen 
Teil von Marokko als sein Schutzgebiet zugewiesen; er muß 
freilich erst erobert werden. König ist in Spanien Alfons XIII. 
(geb. 1886, regiert seit 1902). — In Portugal wurde 1910 eine 
Republik ausgerichtet, die dem Land weder Glück noch Ruhe 
gebracht hat. 
8. Die Vereinigten Staaten, a. Entwicklung der Union. 
In der Zeit allgemeiner Koloniengründung schlugen auch die Ver- 
einigten Staaten neue Bahnen ein. Man muß einen Blick auf die 
Karte werfen, um den gewaltigen Aufschwung der Union zu über- 
sehen. Als die Union sich 1783 von England trennte, zählte sie 
3 Mill. Einwohner. Sie reichte bis zum Mississippi; aber das Land 
östlich von diesem Fluß war erst seit 1763 von Frankreich ab¬ 
getreten und noch wenig besiedelt. Napoleon I. verkaufte dann 
Louisiana, das riesige Gebiet westlich vom Mississippi bis zu den 
Rocky Mountains, an die Union. Gegen England wurde (1846) 
der 49. Breitegrad als Grenze festgesetzt. Spanien hatte immer 
noch Anspruch auf gewaltige Gebiete; sie fielen nach und nach alle 
in die Hand der Vereinigten Staaten, zuerst Florida durch Kauf, 
dann Texas und die Gebiete am Stillen Ozean mit dem goldreichen 
Kalifornien (1845—1848). Von Rußland wurde Alaska durch
	        
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