Mexico. 
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gegen heftige Winde geschützt sey. Zu diesem Zwecke werden Pisang- 
oder Pananenbäume oder auch Korallenbohnenbaume, (Erythrina), 
welche die Spanier Madre di Cacao nennen, jedesmal zwischen die 
zweite Reihe der Kakaobaume gepflanzt, wodurch eine solche Plantage 
einen sehr prachtvollen Anblick gewahrt, indem die schlanken kahlen 
Starpme dieser tropischen Baume mit dem reichen Grün des Kakao¬ 
baums und dem goldglanzenden Laubwerke des Korallenbaums, eines 
lustigen, schattenreichen Baumes, der in der Blüthenzeit mit Blüthen- 
trauben, die wie scharlachrothec Sammet an den Sonnenstrahlen glän¬ 
zen, ganz bedeckt ist, einen lebhaften Kontrast bilden. 
Die Kakaobaume werden aus Samenkernen gezogen, indem man 
diese ganz frisch, so wie sie aus der Frucht genommen sind, in die 
Erde legt. Im 5ten Jahre fängt der Baum an zu tragen, aber im 
8ten erreicht er erst sein völliges Wachsthum. Von da an liefert er 
jährlich zwei Erndten (im Junius und im Dezember) und tragt so 
20 bis 40 Jahre hinter einander. Auf 1000 Kakaobäume braucht 
man bloß einen Arbeiter zu rechnen. Seine Früchte werden jedoch 
häufig von Affen, Eichhörnchen und Papageien geplündert, und nur 
Feuergewehr vermag diese ungebetenen Gaste zu verjagen. Wenn man 
die Früchte oder Schoten von den Bäumen abgenommen hat, werden 
sie in großen Körben nach einem besondern Orte gebracht, um ge¬ 
reinigt zu werden, zu welchem Ende man sie auf ausgebreitete Pisang- 
blätter legt. Diejenigen Personen, welche zu der Herausnahme der 
Bohnen aus den Schoten bestimmt sind, machen mit einem besondern 
Instrumente 2 oder 3 Einschnitte in die Schale, worauf sie die 
Schoten Andern reichen, welche die Bohnen herausschütteln., Diese ' 
letzter» laßt man 3 bis 4 Tage, mit Pisangblattern bedeckt, liegen, 
worauf sie zum Trocknen ausgebreitet werden. Sind sie völlig trocken, 
so werden sie in die Vorrathshauser geschafft, wobei man die größte 
Sorgfalt anwenden muß, daß sie nicht naß werden, oder in einen 
Zustand von Gährung gerathen. Am besten gedeihet der Kakao in 
dem niedrig heißen Boden von Caracas, Guatemala und Guayaquil, 
wo er in bedeutender Menge gebaut wird (in Guayaquil jährlich 
600,000 Fanegas oder 1,800,000 Scheffel). Folgende Hauptsorten, 
nach ihrer Güte geordnet, werden nach Europa gebracht: \) Kakao- 
Soconusco, erste Sorte aus einer Provinz dieses Namens in Guate¬ 
mala; 2) Kakao-Caracas aus der Republik Venezuela; 3) Kakao- 
Guayaquil (aus der Republik Ecuador); 4) Kakao-Berbice, Surinam 
und Cayenne aus dem Englischen, Holländischen und Französischen 
Guayana; und Kakao-Maranhao und Para aus Brasilien. Weniger 
geschätzt ist der Westindische Kakao von vielen Inseln, worunter Tri¬ 
nidad den besten und meisten gewinnt. In Asien liefern nur die 
Philippinischen Inseln und in Afrika in der neuesten Zeit auch die 
Französische Insel Bourbon etwas Kakao in den Handel nach Europa. 
— Aus den Kakaobohnen zieht man auch ein vortreffliches Ol, wel-
	        
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