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einen Notschrei ausstoßen kann, so ist sein Kopf schon zermalmt.
Ein schlechter Anfang,“ meint der Iltis, „aber etwas ist besser als
ichts! zieht weiter zum Hamsterbau. Der alte Geizhals sitzt
vor der Fallröhre seines Hauses und putzt sich mit den Pfoten den
Tau vom Barte ab. Da springt ihm der Iltis von hinten auf das
Genick, und ehe der Erschreckte noch Zeit hat, sich pfauchend umzu—
wenden, um sich mit den krüftigen Zühnen zu wehren, sind ihm schon
die Halsadern zerrissen. „Die Mahlzeit lohnt sich schon besser!“ be—
rechnet der Mörder; „das Fleisch kann für morgen gespart werden,
aber das beste ist das weiche Nest, es giebt eine hübsche Sommer⸗
wohnung.“ Die Mordlust treibt ihn weiter; am Feldraine macht er
Hall. Hier riecht es nach Honig, die Hummeln haben gewiß schon
eingetragen.“ Er kratzt sie heraus und verspeist die süße Frucht
ihrer Mbeit. Eine Kedte schleicht zwischen den Kohlpflanzen umher
und sucht die Schnecken ab. „Schlechtes Fleisch das!“ knurrt der
Iltis, kaum zwei Tropfen Blut im ganzen Tiere und obendrein kalt
wie Bachwasser; aber für den Fall der Not ist es doch zu brauchen.“
Er beißl ihr den Kopf entzwei und will sie eben nach dem Hamster—
loche schleppen, als es dicht neben ihm raschelt; ein Aal macht
einen Naͤchtspaziergang nach dem Erbsenfelde. Nur wenige Windungen
macht er noch vorwärts und die scharfen Zähne des Iltisses sitzen ihm
im Fleische. Es giebt einen wilden Kampf; denn der Aal ist ein
kräftiger Bursche und nimmt es sonst wohl mit einem Feinde auf.
Wer der Iltis faßt den glatten Gesellen so, daß dieser sein Gebiß
nicht gebrauchen kann, zerbeißt ihm den Schädel und schleppt ihn in
die Vorratskammer des Hamsters. Wenige Minuten darauf ist er
schon wieder auf der Jagd. Dort hinter dem Klee hat das alte
Rebhuhn sein Nest; es sitzt auf den Eiern und schläft. Der Iltis
faßt es und beißt ihm den Kopf ab. Hungrig ist er nicht mehr, er
will nur etwas Leckeres haben; so säuft er ein wenig Blut, frißt das
Gehirn und schleppt dann das Rebhuhn nach Hause. Dann kehrt er
zurück und holt auch die Eier, eins nach dem andern; geschickt drückt
sie mit dem Kiune gegen die Brust und trägt sie in seinen
Schlupfwinkel, ohne eins zu zerbrechen. Hindert ihn morgen etwa
das Wetter am Ausgehen, so öffnet er sie vorsichtig mit den Zähnen
Und leckt sie aus. Kein Tier des Feldes ist vor ihm sicher,
selbst die Kreuzotter nicht. Wegen seiner schamlosen Räubereien ist
jedermann dem Iltisse bitter feind. Der Balg ist noch das beste an
hm, besonders in der Mitte des Winters. In dieser Jahreszeit
bezahlt ihn der Kürschner mit drei Mark. Wenn sich der unan—
genehme Geruch verloren hat, den das Tier bei Lebzeiten hatte so
immt sich der schwarzbraune Pelz mit weichem gelblichem Woll⸗
haare recht hübsch aus. Nach Wagner.
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