Aegäische Inseln.
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meist kahl, viele ganz öde »nid unbewohnt; einige jedoch
mit wundervoll fruchtbaren Bergthälern und dem lieblich¬
sten Klima, reich an köstlichen Südfrüchten, Weinen und
Oel, sonst fast baumlos, sehr wenige bewaldet. Immerhin
sind sie jetzt der werthvollste Theil des Königreiches. Die
größte Insel Euböa (Evvia, Egribo, Negroponte) 80 OM.
mit 73,000 E.. eine 24 M. lange felsige Gebirgsinscl,
(Leroruni 5663' h.) mit Waiden und Waldungen, aber
einem räuberischen Hirtenvolke, hat bloß die befestigte
Seehafenstadt Egripo (Chalkis) an der nur 240' breiten,
aber durch einen Meercsstrudel gefährlichsten Stelle der
Meerenge, durch eine Brücke mit dem Festlande verbunden,
wo ein festes Schloß sie vertheidigt, 6000 E. — Südöstl.
von Euböa, und von der südöstlichen Halbinsel des Fest¬
landes Attika, erheben sich ans dein Meere in drei süd¬
östlichen Reihen die Menge der Cykladen (50 Q.M.
mit 120,000 E-). Die wichtigsten der 22 größeren sind:
zunächst an Euböa Andro und Tino, productenreich,
besonders an Seide; südlich davon Mykoni mit aus¬
gezeichneten Seeleuten und das kleine Delos, einst be¬
rühmt durch Heiligthümer und Handel. In der mittleren
Reihe das wasserarme Svra, mit dem wichtigsten und
blühendsten Seehandelsplatz von ganz Gr., Hermupoli;
dem Bereinignngspunkt der Dampfschifffahrt des Levan-
tischen Meeres, dem Schiffbauplatz der ganzen Levante,
mit 300 eigenen Schiffen, und 1500 jährlich auslaufen-
dcn; 25,000 E. Paro, prachtvoller Marmor. (Anti-
paro mit einer sehr großen Tropfsteinhöhle.) Raxia,
schön, die größte Insel der Cykladen (6 O.M.) und sehr
reich an Prodncten; Ausfuhr von Südfrüchten, Wein
und Oel; bewaldet. In der südwestlichen Reihe Z ea;
Thermia, mit beißen Heilquellen; im S. die beiden
vulkanischen Gruppen von Milo und von Santorin;
letztere I. mit einem eingestürzten Vulkan, der 4—500'b.
senkrechte schwarze Kraterrand von einem Kranz von
»reißen Ortschaften umragt, der nach außen sanft in einen
großen Weingarteu bis znm Meere hinab gleitet. Erft