Ionische Inseln.
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bildeten bis zuletzt eine Adelsrepublik; das Landvolk ist
zwar frei, aber meist besitzlos, Pächter oder Meier wie
in Italien. Sie standen 700 Jahre lang unter Venedig;
in den Revolntionskriegen aber eroberten die Engländer
die Inseln (1811) und besaßen bis 1863 die Oberhoheit
über sie, ohne sich mit all dem Wohlstand, den sie dem
Ländchen zuwendeten, beliebt zu macken. Nach mehreren
streng niedergeworfenen Ausständen erwachte bei dem Völk¬
chen das heißeste Verlangen, mit ihren Brüdern, den
Griechen vereinigt zu werden. Dieß war daher auch in
jeder Versammlung ihres Parlaments ihre erste Erklärung,
worauf der „Lord-Oberkommissär" sie jedesmal wieder
heimschickte. Endlich bat die griechische Revolution von
1862 auch den guten Ioniern die Befreiung vom
abendländischen Joche gebracht. Die Engländer räumten
freiwillig die Inseln, welche sich untes großem Jubel an
das arme Griechenland anschloßen, ohne doch das Pa¬
radies zu finden, vom dem sie so lange geträumt hatten,
daher die niedern Klassen nun gegen die Aufwiegler murren.
Blühende Landwirthschast, sehr lebhafter Seehandel;
Fischerei. Ausfuhr von Oel und Oliven, Obst und Süd¬
früchten, Korinthen und Rosinen, Seide, Seesalz und
Seife; deckt die Einfuhr von Vieh, Holz, Getraide, Ko¬
lonial- und Fabrikwaaren. Einkünfte ä^Mill. fl.; Staats¬
schuld 372 Mill. fl.
Korfu (13Q.M.), Hauptst. von 25,000 E., mit un-
geheuern, theilweise nun gesprengten Festungswerken, hat
einen sichern Hafen und Univ., sowie viele Volks-, auch
Töchterschulen, von Engländern errichtet. — Kepbalonia
hat 400 eigene Schiffe. Hauptst. Argostoli, 8000 E.,
fast zerstört durch das Erdbeben 1867. Zante ist unter
allen die lieblichste und fruchtbarste, auch wälderreich, in
den Niederungen wie ein großer Weingarten, daher „die
Blume der Levante." Hauptst. Zacyntho (Zante), eine
fast italienische Stadt mit lebhaftem Handel und Industrie,
20,000 E.