Palästina.
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roniten, im S. von 50,000Drusen bewohnt. Die Maro-
niten, mit der römischen Kirche unirte Monotheleten,
die von Feld-, Weinbau und Seidenzucht leben, werden
von den Drusen tödlich gehaßt, weil diese glauben, die
Franken werden ihnen einmal ein Ende machen. Ihr
Hauptsitz ist Kesrawan und Zahleh. Die Religion der
Drusen kennen nur ihre Eingeweihten, die ihre b. Schrif¬
ten lesen dürfen; sie ist ein Glaube an Einen Gott, der
nur seinen berufenen Kindern erkennbar ist durch viele
Menschwerdungen — ein Gemisch ans Islam, tollen
Legenden und christlicher Moral, ohne Priester, ohne Ge¬
bete und Fasten, ohne Sabbathe, Feste und Tempel. Sie
sind ein wildes Kriegervolk unter Emirn; ihr Hauptort
ist die Bergfeste Deir ei Kamr. Beiden Völkern ist
Gastfreundschaft und Blutrache gleich heilig. Unvergessen
bleiben die schauderhaften Greuel, welche die D>, unter¬
stützt von den Türken, 1860 an den Marouilen verübt
haben, und die wie ein Lauffeuer sich nach Damaskus
und in das übrige Syrien, und selbst bis in die griechi¬
schen Inseln fortwälzten, bis französische Kriegsmacht,
spät genug, sie endlich dämpfte. Der Libanon ist dadurch
fast zur Einöde geworden.
Ein dritter Stamm im nördlichen Libanon, die An-
sarieh, sind dagegen ein sanftes, harmloses, und auch
unabhängiges Völkchen (60,000) mit eigenthümlicher mit#
hammedanischer Mystik. — Daun die Metawileh, die
(Assassincn) Jsmaeliten, u. s. f.
Im großen syrischen Längenspalt, dem noch 3500' h.
Hochthal Bkaa (am östlichen Fuße des Libanon), worin
der Orontes nach N. und der Leontes nach S. entsprin¬
gen, liegen die prachtvollen Ruinen von Baalbek (Son¬
nenstadt).
VII. Palästina,
§ 498. einst Kanaan, erfordert ausführlichere Be¬
handlung, als sein jetziger gesunkener Zustand und seine