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Australische Inselwelt. 
Frauen dürfen nicht mit essen. Der Ursprung dieser Gräuel liegt 
in ihrer Religion, die Menschenopfer verlangt. Sonst gibts Priester, 
Seher, Wahrsager rc. Bei alle deni sind sie ungemein geschickt, 
scharfsinnig, bauen feste dauerhafte Häuser, und die schönsten und 
schnellsten DoppelkauoeS bis 120' lang, für 350 Krieger, fertigen 
gute Waffen, Kleider, irdene Gefäße, Matten, Ohrringe, und ihre 
Vornehmen tragen einen weißen Turban und einen bis 30' langen 
Schlepp; anck haben sie eine ziemliche Staatsordnung, und strenge 
Sonderung in 6 Volksklaffen: unumschränkte Könige, Häuptlinge, 
Landeigenthümer, Krieger, Volk und Sklaven — Nun ist seit 1835 
durch die Methodisten die Hälfte der Insulaner nach furchtbaren 
Kämpfen gewonnen worden, auch der König von Ban ließ sich tau¬ 
fen. Doch bedrängen französische Priester und nordamerikanische 
Kaufleute die Inseln, die umsonst bei England Schutz suchten. In 
Australien hat sich zuletzt eine Gesellschaft gebildet, sie. von dort aus 
zu kolonisircn. 
§ 666. Die (Sandwichs-) Hawaii-Gruppe liegt hoch im 
N. des Aeqnators einsam da. 12 majestätische Vulkaninseln, von 
Korallenbänken umgeben: Hawaii 190, Mani 30, Oahu 25, 
Kau ai 24, Mo lo k ai 9, zusammen 359 Q.M. groß. Ihre feuer¬ 
speienden Berge haben nngebeure Krater: der Mauna-Loa (hohe 
Berg) 12,910' h. mit dem Kilauea, dem großartigsten Vulkan der Erde, 
Manna-Kea 13,090' (weißer Berg, beide meist mit Schnee be¬ 
deckt), Di a un a - Hu a la l ai c. 9400, alle ans Hawaii, das nach 
dem letzten Ausbruch 1868 sichtlich sinkt, wie es auch ganz von 
Lava aufgebaut ist. Ans allen Seiten starren alte Lavaströme nie¬ 
der, über ihre Abgründe von 3- bis 4000' Tiefe tosen, von dem 
reichen Negenfall an den wolkenumlagerten Bergen prächtige Wasser¬ 
stürze herab, die unten als schöne Flüsse herrliche Thäler dnrchströ- 
nien, wo ein fast beständiger Frühling herrscht. — Die Kanakas 
müde des Tapu, der beständigen Kriege, des Kindermords und der 
Menschenopfer, schafften nach dem Tode ihres den Europäern befreun¬ 
deten Königs Kamehameha 1819 die alte Religion ab und begrüßten 
mit Freuden 1820 die ersten Missionare aus Nordamerika, durch welche 
nun die Inseln christianisirt sind, unter steten Kämpfen mit französischen- 
Priestern, Mormonen und sitteitlosen Weißen, seit 1862 auch mit 
einem anglikanischen Bischöfe, welche alle ihre Anhänger haben. Die 
Bevölkerung, die noch immer sichtlich abnimmt (59,000 Kanakas, 
4000 Fremde) genießt allgemeine Bildung; man missionirt auch 
auf den Marquesas und in Mikronesien. Einnahme 800,000 Doll. 
Einfuhr für fast 2 Mill., Ausfuhr 1.808,256 Doll. — Die Haupt¬ 
stadt Honolulu auf Oahu (12,000 E.) sieht fast einer nordamerika¬ 
nischen Handelsstadt gleich, wirds auch wohl noch werden. Die In¬ 
seln liegen für Nordamerika gar zu geschickt auf der Straße nach 
dem nun aufgeschlossenen Ostasien.