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innen glatt behauen ist. Die Tragsteine ragen etwa einen Meter aus dem
Boden hervor. Der Dcckstein, einer Tischplatte ähnlich, ist manchmal von
großem Umfang und bedeutendem Gewicht. In der Lüneburger Heide ist ein
Hünenbett mit einem Decksteine, dessen Gewicht-auf 360 Zentner geschätzt wird.
Der Deckstein des abgebildeten Hüuenbettes in Stöckheim in der Altmark soll
sogar über 500 Zentner wiegen. Wir können uns nur schwer vorstellen, wie es
in alten Zeiten, wo cs noch keine Maschinen gab, möglich gewesen ist, diese
gewaltigen Steine fortzubewegen und übereinander zu häufen. Es muß das
unsägliche Mühe und viel Zeit gekostet haben.
ñas Mneiitiett bei Ltöckheim in der ÄltmarK.
4. Augenscheinlich sind die Zwischenräume zwischen den großen Steinen
der Hünenbetten früher mit Erde ausgefüllt gewesen. Das Ganze erscheint
dann als eine abgeschlossene Kammer, in der der Tote bestattet wurde. Bei
den Hünengräbern wölbt sich über der Steinkammer noch ein künstlicher Stein-
und Erdhügel oft von gewaltigem Umfang. Die Totenreste, die in diesen
Gräbern aufgefunden worden sind, bestanden meist ans Asche und Knochen,
die in Urnen ans Ton beigesetzt waren. Man sieht daraus, daß unsre Vor¬
fahren ihre Verstorbenen häufig vor der Bestattung verbrannt haben.
5. Dem Toten gab man Waffen, Schmucksachen und andre Gegenstände
mit ins Grab. So hat man Trinkgesäße aus Ton, Lanzen- und Pfeilspitzen
ans Feuerstein, Werkzeuge zum Schneiden, Graben und Stechen aus Knochen