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Herkulesquelle
gemälde den Rahmen um das Bad mit seinen Kurgästen. Geebnete Wege führen
an den Berglehnen hin und gestatten eine Rundschau über die reizende Gebirgs-
wildniß. Hier besteigt man die Escoritohöhe mit dem Pavillon, weiter hinauf
die epheuumrankte Herkules-Dampfkaminhöhle, in welcher zischend und brau¬
send Schwefeldampf aus dem Boden emporwirbelt. Over man erklimmt eine
Felspyramide, um zu der epheubekleidcten Räuberhöhle zu gelangen, von wo
man auf das schaurige Ezernathal niederschaut, in dessen Kluft unter weinum-
rankten Bäumen die Czcrna im schäumenden Wasserfall niederbraust, während
der weiße Goldbach an gelben Felswänden vorüber ihr zueilt. Dort am Gold-
Bad Mehadia.
bache hin geht der Weg am Felsen unter hohen Bäumen und Grotten von
Schlingpflanzen nach der Herkulesquelle, welche im geräumigen Badehause
mannsdick aus dem Felsen hervorschießt, dann unter der Straße weiter rinnt und
in gewaltigen Bogen in die Czerna niederrauscht. Im Felsen der Hinterwand
des einen Badezimmers sieht man den Ueberrest eines eingehauenen Hcrknlesbil-
des, droben aber auf den Berghohen entfaltet die Baumwelt ihre Schönheiten,
da rauschen Bäche über Steinblöcke, strecken mächtige Eichen ihre Zweige weit
aus, schießt der Buchenstamm schnurgrade empor, bedecken blaue Disteln, Flieder
und Thymian den Boden und öffnen sich weite Fernsichten.