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II. Länderbeschreibung.
Theil der Meerb usen von Biskaya heißt), weiterhin bis zur
portugiesischen Lundesgrenze die Westküste und endlich die Süd¬
westküste bis zu der beide Meere verbindenden, Europa und *
Africa trennendenL'/^Meile breiten Straße, an deren schmäl¬
sten Stelle Tariffa liegt, von welcher die Meerenge aber nicht
den Namen führt, sondern von der entfernter liegenden See¬
stadt Gibraltar. Spanien erstreckt sich vom 8. bis 21. Län¬
genkreise und vom 36. bis zum 44. Breitenkreise. Die größte
Ausdehnung hat das Land in seinem nördlichen Theile 120 Mei¬
len von W. nach O. ; je weiter nach S. desto schmäler wird es;
von S. nach N. ist die Ausdehnung ebenfalls 120 Meilen. Der
Flächeninhalt beträgt gegen 8600 (genau 8598*/*) □ Meilen.
Spanien hat mit Portugal einerlei Landesnatur, übertrifft
aber jenes Land durch größere Mannigfaltigkeit der einzelnen
Theile, aus denen es zusammengesetzt ist. Wie unähnlich z. B.
Gallicien, Castilien und Andalusien einander sind in Boden,
Klima, Bewässerung, Anbau, Bevölkerung, Producten, Ein¬
wohnern rc., wird aus den Angaben bei den einzelnen Landes¬
theilen hervorgehen. Gebirgsland sind die nördlichen Theile
von den beiden Vorgebirgen Finisterrä und Ortegal
bis zur Ostküste zwischen den Pyrenäen und dem Ebro, ferner
die Südküstenländer zwischen dem mittelländischen Meere und
Guadalquivir. Hochland sind alle Binnenländer mit einer
Abdachung nach Portugal hin. Tiefland findet sich nur an
2 Stellen, nämlich in Andalusien zwischen den Mündungen
der Guadiana und des Guadalquivir und über den letzteren
Fluß noch eine Strecke hinweg; ferner an der Ostküste in Va¬
lencia bis zur Ebromündung, von wo an der Boden schon ganz
in der Nähe des Meeresufers felsig und hügelig wird.
Gebirge sind außer 1) den Pyrenäen, welche 50Mei¬
len lang an der Grenze von einem Meere bis zum andern zie¬
hen, 2) das Cantabrische Gebirge in den Nordküstenlän¬
dern, in Asturien auch genannt Pennas de Europa (bis
9000 Fuß Höhe); das sogenannte Iberische Gebirge, wel¬
ches von benachbarten Orten vielerlei Namen führt (z. B. 8ier-
ra d’Albaracin, de Molina rc.), in S. des Ebro mit den
Quellen des Tago und der Guadiana, ist eigentlich gar kein
besonderes Gebirge sondern nur der Rand des Hochlandes, aber
von der Ostseite her erscheint es wie andere steile Hochlandes¬
ränder als ein Gebirge und reichet mit einzelnen Zweigen bis
zur Ostküste, wo unter den Vorgebirgen die nennenswerthe-
sten sind: San Martin, der Insel Yviva gegenüber, und