Full text: Grundlage beim Unterricht in der Erdbeschreibung (Bd. 1)

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II. Länderbeschreibung. 
amt zu verwalten hatte. Die beiden Hauptstädte sind An- 
kobar und Angololla, erstere die gewöhnliche Residenz. 
In diesem Lande sind die morgenländischen Christen zahlreich 
und begütert, selbst in den benachbarten Bergländern Kassa 
und Narea sind noch manche Christengemeinen aus älterer 
Zeit in den Gebirgsthälern übriggeblieben. 
0. Nubien, am rothen Meere zwischen Habessinien und 
Ägypten, ein Stufenland am mittleren Nil, der von SO. her 
den einzigen bekannten Nebenfluß Takazzeh oder Atbara 
(Astaboras) aufnimmt, nachdem er sich weiter oberhalb mit 
dem w est lieh e n Ni l Laür-e I-Abiall (d a s w eiß e Wa s- 
ser) vereiniget hat, der aus unbekannter Ferne (Vgl §. 105) 
kommt. Die Halbinfel, welche durch den Eintritt des Atbara 
in den Nil gebildet wird, ist das im Alterthum berühmte 
Meroö; aber an der Stelle wo der blaue und weiße Nil, je¬ 
der von derselben Breite wie der Rhein bei Köln hat, zusam¬ 
mentreffen, ist 1821 eine neue Stadt erbauet: Khartum 
der Sitz des ägyptischen Statthalters über die benachbarten 
Besitzungen Mehemed Ali's. — Westliche Beugung des Strom- 
laufes; Wasserfälle. Aus der Ostseite des Stromthales 
bis zur Küste ödes felsiges Land, auf der Westseite Sandwü¬ 
sten; darin liegen wie zwei große Inseln (Oasen) das Land 
Kordofan, sehr fruchtbar und stark bevölkert bisher gewe¬ 
sen, jetzt aber als ägyptische Besitzung ein geplagtes Land, 
und noch weiter westlich das Reich Für oder Darfur; 
K a r a w g n e n d u r ch g a n g; S c l a v e n h a n d e l. Nubien ent¬ 
hält verschiedene Reiche, darunter Sennaar an der habes- 
sinischen Grenze, und Dongola weiter N., berühmt wegen 
seiner schönen Pferde, die bekanntesten sind. Der größte Theil 
des Landes ist neuerlich in ägyptischen Besitz gekommen, seit¬ 
dem wird den Europäern nicht nur Nubien zugänglich und 
bekannt, sondern mit der Zeit wohl noch manche andere Stelle 
in Africa. So hat Mehemed Ali schon dreimal innerhalb des 
Zeitraumes vom 10. Nov. 1839 bis l.Febr. 1842 von Khartum 
aus eine Flotte den weißen Nil hinaufsegeln lassen zur Ent¬ 
deckung der Quellen (vgl. §. 105), und diese Entdeckungsreise 
haben Europäer, unter andern auch ein deutscher Doctor, 
mitgemacht. 
Sennaar am östlichen Nil, 100,000 (S., Hptst. des Landes. 
Suakim oder Sawakem, Seestadt am rothen Meere, 
8000 E. Hafen, See - und Karawanenhandel. 
L
	        
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