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I. Erdbeschreibung.
rungs-, Ordnungs- und Eintheilungsregeln entnehmen konn¬
te. Im Allgemeinen läßt sich nur behaupten, daß sie mo-
dificirt werden durch die Beschaffenheit der Meeres- oder
Erdräume, über welche hinweg sie zu uns gelangen, daß sie
also z. B. feucht wehen in dem Falle wenn sie über feuch¬
ten Boden oder über das Meer, kalt wenn sie über Schnee-
oder Eisboden, warm wenn sie aus heißen Ländern, unge¬
sund wenn sie über heißfeuchte Sümpfe re. gegangen sind.
Dergleichen schädliche, mitunter tö'dtliche Luftströ'me sind der
Samum in Asien, der CH am sin in Ägypten, der Har-
mattan in Guinea, der Solano in Spanien, der Si-
rocco in Neapel und Sicilien. Die Unregelmäßigkeit der
Winde hat, wo nicht ihren Hauptgrund, so doch wenigstens
eine ihrer mitwirkenden Ursachen Inder Gestalt der Erdoberfläche
oder in der Abwechselung der Höhen und Tiefen, welche die
ursprünglichen Richtungen des Luftzuges unterbricht und ihnen
neue Wege seitwärts (oft rückwärts) vorschreibt.
§. 48. Wirkliches Klima.
(Klimatische Eigenthümlichkeit.)
Auf dem weiten Raum der Erdoberfläche hat bekannt¬
lich die Atmosphäre, in welcher Menschen und Thiere athmen,
Pflanzen sich ernähren, und von welcher auch die leblose
Natur, ja der Boden des Landes und die Maffe des See-
gewässers viele Einwirkung empfängt, nicht überall gleiche
Beschaffenheit. Nicht nur unterscheidet sich Seeluft und
Landluft von einander sehr merklich, so sehr, daß man
davon einen Haupteintheilungsgrund entnehmen kann, und
oceanische und conti neu tale Klimate in einen wah¬
ren überall auf der Erde geltenden Gegensatz treten, son¬
dern nach Verhältniß der verschiedenen Bestandtheile, welche
sich in der Atmosphäre selber vorfinden, bildet sich in jedem
Lande eigenthümliche Landesluft, worin dasselbe sich von andern
nahen und fernen Ländern unterscheidet. Dieß ist das wirk¬
liche (thatsächlich vorzufindende) Klima zur Unterscheidung
von dem weiterhin §. 51 vorkommenden physischen oder
Wärme- und (§. 58) astronomischen oder Licht-Klima. Es
wird demnach unter dem wirklichen Klima verstanden die
eigenthümliche Beschaffenheit der Landesluft, worin sich die
Atmosphäre eines gewissen Erdraumes von jeder fremden
unterscheidet. So sind im Klima z. B. ein Gebirgsland und
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