Full text: Russisches Reich, Krakau, Asien, Australien, Afrika, Amerika (Theil 3)

III. Die vereinigten Staaten von Nord-Amerika. 433 
einer gemeinsamen Bundesftadt überlassen wurde. Der nicht sonder¬ 
lich fruchtbare Boden ist gartenmäßig angebaut. Die Regierung 
liegt in den Händen des Präsidenten der Union. Die Zahl der 
Einwohner beträgt ungefähr 40000, worunter etwa 50OO Skla¬ 
ven und 2500 freie Farbige. — Die Bundesstadt Washing¬ 
ton liegt am linken Ufer des Potomak und wird von der Tiber 
durchflossen. Bis jetzt besteht fast nur noch die Anlage zu einer 
Stadt, alle Straßen durchschneiden sich rechtwinklig und sollen 
nach den Namen der Staaten benannt werden; da, wo sie sich 
schneiden, sind Plätze, worauf Statuen und Denkmähler errichtet 
werden sollen. Washington ist der Sitz des Congresses, des Prä¬ 
sidenten, der höchsten Behörden und der fremden Gesandten. 
Hauptgebäude sind: das Capitol, seit 1814, wo es die Englän¬ 
der zerstörten, prächtiger wieder hergestellt; es steht in der Mitte 
der Stadt, auf einem Hügel und hat 362 F. Front; der Pallast 
des Präsidenten, vier Minifterialwohnungen, das General - Post¬ 
amt, 20 Kirchen, eine Sternwarte, ein Theater, eine Kaserne 
und ein Fort. Zu einer gelehrten Anstalt ist ebenfalls ein schönes 
Gebäude errichtet. Die Zahl der Einwohner beträgt etwa 19000, 
und es scheint nicht, als ob die Stadt schnell aufblühen werde. 
Bedeutender für den Handel sind Georgetown im W. dicht an 
Washington, mit 8OOOEinw., und Alexandria auf dem rech¬ 
ten Ufer des Potomak, mit 9000 Einwohnern. 
13. Der Staat Nord - Carolina wird im N. von Vir- 
ginien, im O. vom Ocean, im S. von Südcarolina, im W. von 
Tenessee begränzt und enthält über 2000 □ M. Der Küstenstrich 
ist flach, sandig, voller Sümpfe und ungesund. Die Küste selbst 
hat keinen Hafen, aber eine Menge sandiger Nehrungen. Weiter 
westlich erhebt sich der Boden und wird fruchtbarer, der W. ist mit 
schön bewaldeten Bergen bedeckt. Das Klima ist südlich ; die Som¬ 
mer sehr heiß. Schnee ist selten, doch ist die Kälte zuweilen em¬ 
pfindlich. Im W. herrscht der Ackerbau, im O. der Plantagen¬ 
bau, dessen Hauptproduct der Reiß ist; im W. wird Weizen, 
Mais gebaut, Tabak und Baumwolle überall. Die Südfrüchte 
gedeihen zwar, aber nicht der Weinstock im Großen. Im W. ist 
die Viehzucht bedeutend; die Moskiten sind überall höchst lästig, 
zuweilen auch die Heuschrecken. Der Bergbau wurde bisher fast 
nur auf Eisen und Kupfer betrieben; seit einigen Jahren aber hat 
man in den blauen Bergen auf beiden Seiten, zum Theil sehr er¬ 
giebige Goldbergwerke angelegt; auch Wasserblei ist in Menge ge¬ 
funden worden. Die Zahl der Einwohner beträgt an 740,000, 
worunter über 200,000 Sklaven und etwa 14000 freie Farbige; 
die Pflanzer wohnen meist jsolirt. Der Staat hat keine große 
Stadt, wenig Handel und wenig Schulen. Der Hauptort Ra- 
leigh ist noch im Werden; er ist ganz regelmäßig anqelegt, mir 
schönen breiten Straßen und Plätzen, hat aber nur erst 2800 Einw. 
Blanc Handb. ìli. 2. Aufl. 28
	        
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