III. Die vereinigten Staaten von Nord-Amerika. 435
16. Der Staat Alabama, einer der jüngsten der Union,
der er erst 1819 beitreten konnte. Er wird von Florida, Geor¬
gia, Tenessee, Missisippi und dem mexikanischen Meerbusen be-
gränzt, letztem berührt er nur auf einer kurzen Strecke, wo aber
der Alabama, der Hauptfluß des Landes, die schöne Mobile-
Bai bildet, und enthalt über 2500 □ M. Auch hier ist die Küste
niedrig, doch weniger ungesund als in Georgia; die höheren Ge¬
genden sind sehr fruchtbar, äußerst milde und gesund. Baum¬
wolle und Mais sind die Haupterzeugnisse. Alles ist hier noch im
Entstehen, die Bevölkerung nimmt aber reißend zu. Man zählt
jetzt etwa ZOOMO Einw., worunter 19000 Indianer, die ein eig¬
nes Gebiet bewohnen, viele von ihnen, namentlich die Chickasaws
und die Chocktaws, sollten 1832 für ihre Besitzungen entschädigt
und jenseits des Missisippi angesiedelt werden; 41000 Sklaven
und etwa 5 — 600 freie Farbige. Der Hauptort ist Mobile, an
der Bai gleiches Namens, mit etwa 6000 Einw.; der Sitz der Re¬
gierung aber seit 1827 Tuskaloosa im Innern.
17. Der Staat Missisippi, zwischen Alabama, Tenessee,
Arkansas, Louisiana und dem Meerbusen von Mexiko, konnte erst
1817 der Union beitreten. Sein Flächeninhalt beträgt über 2000
□ M. Seine Beschaffenheit gleicht der des vorigen, nur sind die
Gegenden am Missisippi, die westliche Gränze, wegen der Ueber-
schwemmungen die ungesundesten. Es findet auch hier nur Plan¬
ragenbau Statt, und in den nördlicheren Gegenden Viehzucht.
Es leben hier etwa 136,000 Menschen, worunter an 33000 Skla¬
ven; die Indianer, etwa 12 —15000, hatten ihr eignes Gebiet
im Umfange des Staats, sind aber, wie ihre Brüder in Alabama,
zur Auswanderung veranlaßt worden. Der wichtigste Ort ist
Natchez, am Missisippi, welcher hier ‘/sf. breit und 100 F.
tief ist; er zählt über 4000 Einw., die blos vom Handel leben.
Die eigentliche Hauptstadt, Mo nticel lo, hat nur erst wenige
Häuser.
18. Der Staat Louisiana, jetzt 2300 ssHM. groß, von
Mexiko im W., Arkansas im N., Missisippi im O. und dem Meer¬
busen im S. begrànzt, hatte ehemals eine viel größere Ausdehnung.
Die Franzosen waren die ersten Besitzer bis 1762, wo es an Spa¬
nien kam, dann wieder 1800 an Frankreich, welches es 1803 der
Union verkaufte. 1811 konnte es in die Union treten. Es besteht
fast nur aus einer ungeheuern, fruchtbaren, aber äußerst sumpfigen
Ebene, welche der Missisippi, der das Land in vielen Armeil durch¬
strömt, jährlich überschwemmt; die Luft ist daher meist sehr unge¬
sund bei der großen Hitze des Landes. Mais, Zuckerrohr, Baum¬
wolle, Indigo, Tabak, sind die Hauptgegenftande des Anbaues,
welcher blos durch Sklaven betrieben wird. Gewerbfleiß fehlt bei¬
nahe gänzlich; alle Cultur ist auf die Ufer des Flusses beschränkt,
