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E. Amerika.
Zahl der Einwohner betrögt etwa 15900. Der Hauptort ist
Skarborough, an der südöstlichen Küste, mit 2409 Einw.
Trinidad, zwischen IO — IIo, die südlichste und größte
der kleinen Antillen, 81 □9J?. groß, liegt in geringer Entfernung
den Mündungen des Orinoko gegenüber, von welchen sie westlich
durch den Meerbusen von Paria, auch der traurige Meerbusen ge¬
nannt, und südlich durch den Kanal del Sur getrennt wird.
Sie hat ganz die Beschaffenheit der vorigen, oder vielmehr des
festen Landes von Südamerika. Unter allen diesen Inseln ist sie
am besten bewässert und hat sogar mehrere schiffbare Flüsse. Merk¬
würdig ist sie durch die Menge des Erdpechs, welches sich bald fiüs-
sig, bald verhärtet im südwestlichen Theile der Insel, vorzüglich
in einer großen Lagune sinder, und welches zum Kalfatern der
Schiffe mit großem Nutzen gebraucht wird. Das Klima ist heiß,
aber nicht gerade ungesund, und Orkane sind äußerst selten. Tri¬
nidad ward zwar 1498 entdeckt und 1535 von den Spaniern in
Besitz genommen, aber bis 1783 so gänzlich vernachlässigt, daß
sie sie nur der Jagd und des Fisch - und Schildkrötenfangs wegen
besuchten. Spater hat der Anbau zugenommen, vorzüglich seit¬
dem sie 1797 von den Engländern erobert ward; indeß ist auch
jetzt nur erst ein sehr geringer Theil, vorzüglich der Westseite die¬
ser äußerst fruchtbaren Insel, wirklich angeoaut. Zucker, Kaffee,
Kakao, Indigo, Baumwolle, Tabak, gedeihen überaus gut.
Die Zahl der Einwohner beläuft sich auf etwa 48090. Der
Hauptort Puerto de Espagna oder Spanisch Town, an
der Nordwestküste, ist gut befestigt, hat einen trefflichen Hafen
und 7009 Einw., liegt aber in einer sumpfigen Gegend.
Von den an der Nordküfte des festen Landes von Südamerika
gelegenen und von Manchen zu den kleinen Antillen gerechneten
Inseln können wir, da die meisten jetzt zu den Staaten des festen
Laudes gehören, nur die den Holländern gehörende Insel Curas-
sao anführen. Sie liegt unter 12° N. B. und zwischen 51 —
52° W. L. Ihr Flächeninhalt beträgt 8‘/2 □ M. Der Boden
besteht fast nur aus dürrem, mit einer dünnen Lage Erdreich be¬
decktem Felsen, .welchem indeß der niederländische Fleiß bedeutende
Ernten an Zucker, Tabak, Baumwolle, Kakao u. s. w. abzuge¬
winnen weiß. Es giebt nur eine Quelle und einen kleinen Bach,
und sehr oft leidet die Insel an gänzlichem Wassermangel. Ihre
Hauptwichtigkeit bestand bisher in dem sehr bedeutenden Schleich¬
handel, welcher von hier aus mit dem noch spanischen Südame¬
rika getrieben wurde. Die Zahl der Einwohner mag sich auf 13 —
14000 belaufen, worunter etwa 6000 Neger und viele Juden.
Die Hauptstadt Wilhelmsftadt, an der Südküste, ist zwar
nicht groß, aber eine der am besten gebauten Städte Westindiens.
Einige kleinere umherliegende Inseln, wie Aruba, auf welcher