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Die verschiedenen Zweige des weltkundlichen Unterrichts treten 
in einer a u ge messenenVerbindungauf.sodaßNa tu rkun de,Geographie 
und Geschichte nicht mehr in getrennten Stunden behandelt werden. 
Das Lesebuch soll jedoch den sachlichen Unterricht nicht ersetzen; 
dieser ist vielmehr in besonderen Stunden unabhängig von demselben zu ertbeilen, 
und dabei sind die erforderlichen Veranschanlichungsmittel: wirkliche Gegenstände, so¬ 
weit sie zu erlangen sind, Bilder, sowie Zeichnungen des Lehrers an der Schultafel 
zu gebrauchen. 
Die Vertheilung des weltkundlichen Stoffes ist so angelegt, daß im 
Sommerhalbjahre die Naturkunde, im Winterhalbjahre die provinzielle 
Geographie und Geschichte vorwaltet; die Geschichten aus der preußischen und 
Reformations-Geschichte vertheilen sich auf das ganze Jahr für die bezeichneten Gedenk¬ 
tage. Das Lesebuch ist auf einen 2 jährigen Kursus berechnet, so jedoch, daß die 
Mehrzahl der Abschnitte jährlich, und nur einige ein Jahr um's andere wiederkehren. 
Auch bezieht sich diese Vertheilung nur auf den Unterricht, während auch die nicht in 
jedem Jahre zur ausführlichen Behandlung kommenden Abschnitte jährlich gelesen 
werden können. 
Insofern der Unterricht an das Lesebuchs sick anzuschließen hat, ist der Gang für 
den vereinigten Sach- und Sprach-Unterricht folgender: 
I. Zahrcs-Cursus. 2. Jahreö-Cursus. 
1. Don Ostern bis 
Ende Juni: 
2. Juli bis Ende 
September: 
3. Oktober bis 
Weihnachten: 
4. Januar bis 
Ostern: 
Abschnitt I. — IV. und der 31. Mai, so¬ 
wie der 7. Juni (Wiederholung). 
Abschnitt V. — IX. und 19. Juli, sowie 
17. August (Wiederholung). 
Abschnitt X., XII. — XIV., XXIX. (Geo¬ 
graphie der heimatblichen Provinz) 
und 15.. sowie 18. Oktober (Wieder¬ 
holung). 
Abschnitt XV.. XVI., XIX.. XX. und 
XXI8. Geschichte der heimathlichen 
Provinz, sowie der 24. Januar und 
18. Februar (Wiederholung). 
Wie im 1. Jahre. 
Abschnitt XVII. und 19. Juli, sowie 
17. August (Wiederholung). 
Abschnitt X.. XI., XIII., XIV. und XXIX. 
(Geographie der heimathlichen Pro¬ 
vinz) und >5., sowie >8. Oktober 
(Wiederholung). 
Wie im I. Jahre. 
Fällt Ostern früh, so wird Abschnitt XIX. „Frühlingszeit" erst nach Ostern gelesen. 
Mit der Pro v i n z i a l-G e o gr ap hi e und Geschichte, auf welche die mitt¬ 
lere Stufe des Volksschulunterrichts sich hauptsächlich beschränkt sieht, — ist es so zu 
halten, daß sie Anfang Oktober resp. Neujahr begonnen und so fortgeführt wird, daß 
die in dieselbe Zeit fallenden Gedenktage eingelegt werden; die übrigen Abschnitte, 
welche in das Winterhalbjahr gehören, schließen sich an die Provinzialkunde so an, 
daß die weltknndlichen Sachen erst nach Beendigung derselben zur Behandlung 
kommen, während die Stücke ethischen Inhaltes nur den Lesestunden zufallen. 
Selbstverstanden konnte das V o lks sch ul - L eseb u ch bei dem ihm zugemessenen 
und überhaupt für Lesebücher gebotenen Umfange nicht jede einzelne Provinz des 
preußischen Staats in geographischer und geschichtlicher Beziehung so eingehend be¬ 
handeln, daß damit für die Heimathskunde der betreffenden Provinz das 
ausreichende Material gegeben gewesen wäre. 
Es hat daher in seinem dritten Theile wie in dem Auszuge des Volks- 
schul-Lesebuches (der combinirten Ausgabe des zweiten und dritten Theils) 
die verschiedenen Provinzen nur von dem allgemeinen Gesichtspunkte, nach ihrer 
Bedeutung für Deutschland oder Preußen, betrachtet und dasjenige aufgenommen, 
was für's Ganze Bedeutung hat. 
Um aber auch dem besonderen Bedürfniß der einzelnen Provinzen, 
wie eben deren Eigenthümlichkeit dies bedingt, Rechnung zu tragen und 
somit der möglichst allseitigen Einführung des Volksschul - Lesebuches als eines Pro¬ 
vinzial-Lesebuches begründeten Vorschub zu leisten, wird nicht nur dem zweiten
	        
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