Savoyarden, und arbeiten bei ihren Landsleuten und den Portugiesen als Schnitter, 
Wasserträger u. s. w. Hier Cor unna und Ferro t, wichtige Kriegshäfen, und im 
Innern San Jago (de Compostella), berühmter Wallfahrtsort. Die Spanier 
glauben nämlich, der Apostel Jacobus (Jago) der Aeltere habe ihren Vorfahren 
das Christenthum gepredigt und liege hier begraben. — Die Baskischen Provinzen, 
Alava, Guipuscoa, Biscaya liegen an den nach ihnen benannten Meerbujen. Hier 
und noch über die Pirenäen herüber wohnen die Basken, ein Rest der alten Iberer, 
mit eigener Sprache. Sie sind arbeitsam und tapfer, stolz auf ihre Nationalität, 
höchst eifersüchtig auf alte Vorrechte (Fueros), welche die spanische Regierung von 
jeher zu schmälern suchte. Von Frankreich und Spanien spricht der Baske wie von 
fremde» Ländern. Auch Ober-Navarra hat baökische Bevölkerung. In Leon lieg! 
Valladolid, die Residenz der alten castilischen Könige und Salamanca mit 
einer Universität. Estremadura ist nur theilweise fruchtbar und sehr trocken, da oft 
vier bis fünf Monate kein Regen fällt. In der Nordostecke der Provinz liegt das 
Kloster San Geronimo di Juste, wo Carl V. seine letzten Tage verlebte. Andalusien, 
d. i. Land der Vandalen, eines germanischen Volkes, das einst hier wohnte, ist die 
gesegnetste und bevölkertste Provinz der Monarchie. Hauptstadt ist Sevilla, einst 
Hispalie, am linken Ufer des Guadalquivir, dem Umfange nach die größte Stadt 
Spaniens, 100,000 E. (einst 400,000). Die Straßen sind eng, die meisten Häuser 
morgenländisch gebaut. Sevilla hat »och einen Königspalast (Alcazar) aus der 
Maurenzeit und eine besuchte Universität. Früher war hier eine Lehrschule für die 
beliebten Stiergefechte (Maladoreß — Todter, die dem Stier den Todesstoß ver¬ 
setzen). In Sevilla ist die größte Tabacks- und Cigarrenfabrik in Europa (Cigarro, 
ein spanisches Wort — Rolle). Den Strom herauf, am rechten Ufer, liegt Cor- 
dova (Cordubn), sonst 200,000 E. und Residenz der arabischen Kalifen, mit einer 
damals durch Europa berühmten Hochschule. Jetzt hat die Stadt noch nicht 40,00t» 
Einw. An der Küste merken wir das Hafenstädtchen Pa los und die wichtige Isla 
de Leon, durch einen schmalen Meerarm vom Festlande getrennt. Auf dieser Insel 
liegt die Seestadt gleichen Namens — dann aber auf einer in NW. weit vorspriii- 
gender Landzunge Cadix, eine bedeutende Handelsstadt, eine der stärksten Festungen 
der Welt, die oft mit Ruhm vertheidigt ward. Unter den 62,000 Bewohnern befin¬ 
den sich viele Fremde. Im SO. liegt das Cap Trafalgar, in dessen Nähe 1805 
der englische Admiral Nelson über die französische Flotte siegte und starb. Granada 
ist an Gluth und Produkten das europäische Afrika. Die Hauptstadt Granada 
liegt auf einer reizenden Vergebene und hat 67,000 E. Die Bauart ist noch ganz 
maurisch. Auf einer Anhöhe befindet sich der Stadttheil Alhambra, darin der ver¬ 
fallende Palast der alten Maurenkönige, gleichen Namens, mit schlanken Säulen¬ 
wäldern, prächtigen Sälen und Höfen (der Löwenhof). Von dieser Höhe hat man 
eine der herrlichsten Aussichten der Welt. Am Meere liegt Malaga, Hafen und 
Handelsstadt mit 75,000 E. In dem Stadtgebiete liegen 7000 Weinberge) Murcia 
ist die Hauptseidenprvvinz. Binnenstadt ist Murcia mit 74,000 E. In Aragonien 
liegt Saragossa mit 30,000 E. In dem napoleonischen Kriege wehrte sich die 
nur schwach befestigte Stadt 60 Tage gegen die Franzosen, die Straße für Straße, 
Haus für Haus erobern mußten. Die Spanier sind überhaupt die besten Festungs¬ 
vertheidiger wegen ihrer tapfern, hartnäckigen Ausdauer, dann wegen ihrer großen 
Mäßigkeit. Catalvnien ist gut angebaut und bewohnt, die gewerbthätigste Provinz. 
Barcelona, eine bedeutende Festung und Handelsstadt, hat 121,000 E. .Sie liegt 
halbmondförmig am Meere. Landeinwärts, 6 M. nach NW., liegt der Monserrat 
d. i. der zersägte Berg, 4000'. Ganz einzeln auf der Ebene dastehend, das Haupt 
oft in den Wolken des Himmels, scheint er zu einein heiligen Berge wie gemacht. 
Ungefähr in der Mitte liegt das Hauptkloster und die rauhen Felsenzacken hinaus 
13 Einsiedeleien. Die auf der Spitze ward immer von dein jüngsten Einsiedler 
bewohnt, der, wenn einer seiner unteren Brüder starb, nachrückte: so kamen die 
Alten dem Kloster immer näher. Durch die Unruhen der letzten Jahre ist das Kloster 
sehr heruntergekommen, die Einsiedeleien stehen leer. Valencia ist ein reizendes, 
fruchtbares Küstenland. Die schöne Stadt Valencia, 70.000 E., liegt in einer 
üppigen, paradiesischen Gegend, der Garten von Valencia genannt. In der Kathe¬ 
drale enthielt der Hochaltar 540 Cubikfuß massives Silber. Universität. Große 
Fabriken miSammet uud Seide. Schöne Alameda, d. i. mit Baumreihen bepflanzter 
Spaziergang. Solche Alainedas giebt es bei allen größern spanischen Orten; auf 
ihnen an den frischen Abenden reges Leben der Be>voh»er. Da klingt das Getön 
der ,m Süden heimischen Instrumente, der Guitarre und der Castagnetten, da kann
	        
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