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Antw.: In Kleve, Werden, Düsseldorf — Brauweiker, Köln,
Bonn, Koblenz, Trier; kleinere nicht gerechnet.
Wo ist die Irrenanstalt Nheinpreußens?
Antw.: In Siegburg.
Welches sind die Festungen Rheinpreußens?
Antw.: Wesel, Jülich, Köln mit Deutz, Koblenz mit Ehren¬
breitstein, und Saarlouis.
Zusatz. Einzelnes, was noch über Anstalten und Ver¬
eine zu bemerken ist.
In Rheinpreußen giebt es mehrere Bibelanstalten und Mis-
sionövereinc, eine Anstalt zur Erziehung der Verbrecherkinder, eine
Gesellschaft zur Verbesserung der Gefängnisse, des sittlichen und
äußeren Zustandes der Verbrecher, viele Frauenvereine, Armenan-
stalten und kleine Waisenhäuser, einen großen Musikverein, große
Handelsverbindungen, viele Lehrervereine, zwei große Feuerver¬
sicherungsanstalten (die bergische und die Elberfelder) und mehrere
kleinere zur Versicherung des Eigenthums bei Fcuersgcfahr und
Hagelschlag, viele sogenannte Leichenkassen — Buchhandlungen,
Zeitschriften, Zeitungen und Amtsblätter.
Noch fehlt cs in Rheinpreußen an einer vollständigen Taub¬
stummen- und Blindenanstalt. In Barmen und Crefeld sind
kleine Taubstummeninstitute.
Anmerk. Bei der Auszahlung der vorstehend nur namhaft ge¬
machten Anstalten hat der Lehrer Gelegenheit, seinen Schülern die
Bedeutung und die Wichtigkeit dieser Anstalten, welche größten-
theils der Wohlgesinntheit der Rheinbewohner ihre Entstehung und
ihr Fortbestehen verdanken, auseinander zu setzen, und sie mit pa¬
triotischen Gesinnungen zu durchdringen. Es wird dazu keintzx
weitern Anleitung bedürfen. „Was vom Herzen kommt, dringt
auch wieder zum Herzen." „Das Beste aber wird nicht klar durch
Worte."
§ 29.
Sprache, Confession, Sitten und Charakter der
Bewohner.
Ich habe es oben bei der Beschreibung des Kreises Geldern
versucht, die Bewohner nach ihren Eigenthümlichkeiten zu charak-
terisiren. Obgleich ich mich dabei der größten Unbefangenheit und
Rückhaltlosigkeit befleißigt habe, so kann ich mich doch nicht ganz
der Besorgniß erwehren, nicht nur eine lückenhafte, sondern auch
in mancher Hinsicht, wenn auch nicht eine ungerechte, doch leicht
zu falscher Beurtheilung Veranlassung gebende Darstellung gelie¬
fert zu haben. Diese Besorgniß steigert sich, indem ich es, da ich
meine Beschreibung der preußischen Rheinprovinzen ohne dieses für
allzu mangelhaft halten würde, versuchen will, die Bewohner die¬
ser Provinzen nach ihren Eigenthümlichkeiten und Verschied.enhei»
ten in Sprache, Sitten und Charakter zu beschreiben. Ich be¬
kenne es, daß ich dieses Geschäft für ein sehr schweres im Allge¬
meinen, und doppelt schwieriges und bedenkliches für mich halte,