9 
zum Lenken heim Schwimmen, auch ausserdem 
eine sogenannte Schwimmblase, die sie vor dem 
Untersinken bewahrt und ihnen das Auf-und Jfie- 
dersteigen im Wasser erleichtert. Auch hat der 
liebe Gott väterlich dafür gesorgt, dass jedes Thier 
seine eigenthümliche Bekleidung und, mit Aus¬ 
nahme nur weniger, seine bestimmte Wohnung, 
oder wenigstens einen gewissen Aufenthaltsort habe. 
In den heissesten Ländern sind die Thiere meisten- 
theils entweder ganz nackt, oder doch nur mit 
kurzen Haaren bedeckt, während diejenigen, die 
in den kalten und kältesten Ländern wohnen, ent¬ 
weder ein sehr lang - oder dichthaariges Fell (z. B. 
der Eisbär), oder wenigstens eine starke Haut ha¬ 
ben, wodurch sie vor der Kälte geschützt sind. 
Auch erhalten die meisten behaarten oder gefie¬ 
derten Thiere, sobald die Kälte des Winters ein- 
tritt, von der Natur selbst eine wärmere Beklei¬ 
dung. — So bereitet sich auch ferner jedes Thier 
selbst seine eigene Wohnung da, wo es vor den 
Angriffen seiner Feinde am meisten gesichert ist. 
Und wie künstlich und fest sind die meisten dieser 
Wohnungen! Wer könnte wohl den Bau der klei¬ 
nen Wespen, der gewöhnlichen, so wie auch der 
Mauer - und Holzbienen und anderer insecten, oder 
ein Spinnengewebe, oder die Wohnungen der 
Maulwürfe, Hamster und Biber, oder die verschie¬ 
denen künstlichen Nester der grossen und kleinen 
Vögel betrachten, ohne die mancherlei Kunsttriebe 
und Gechicklichkeiten zu bewundern, die der gü¬ 
tige Vater im Himmel seinen lebendigen Geschöp¬ 
fen gleich hei ihrem Entstehen verliehen hat, da¬ 
mit sie sich dadurch das Leben erleichterten und 
verschönerten? — Oder wer von uns könnte wohl 
ein solches Nestchen bauen, wie es der Fink, die 
Schwalbe, der kleine lustige Zeisig und andere 
Vögel so kunstreich verfertigen? Wer von uns 
Allen und welcher Mensch überhaupt, und wäre 
er auch der geschickteste Künstler, wäre wohl im 
Stande, nur eine einzige Zelle von VTachs so künst¬ 
lich und regelrecht zu fertigen, wie sie, eine wie