Full text: Drittes Schulbuch für die Oberclassen der Volksschule

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das mittelländische Meer herum lagen« Dabei unter- 
stützte ihn nicht wenig der Umstand, daß damals die 
griechische Sprache noch allgemeiner verbreitet war, 
als gegenwärdig die französische, und daß schon damals 
fast allenthalben Juden sich vorfanden, an welche er 
zunächst sich wenden konnte. Auch die übrigen Jünger 
Jesu waren keineswegs unthätig, nur daß wir von 
ihren Bestrebungen nicht so genau unterrichtet sind, 
wie von denen des Paulus. Blos so viel wiffen wir, 
daß sie alle in ihrem Eifer für Gottes Wort einem 
gewaltsamen Tod unterlagen, gleich ihrem Meister und 
Herrn. Johannes allein, obwohl auch er wüthende 
Verfolgung zu erdulden gehabt hatte, starb in hohem 
Alter zu Ephesus eines natürlichen Todes. Nach der 
Apostel Hingange setzten ihre Schüler, von denen die 
heilige Schrift besonders den Timotheus und Titus 
mit Auszeichnung nennt, und ihre Schriften daS heili¬ 
ge Werk fort; denn frühzeitig sammelten die christli¬ 
chen Gemeinden außer den Evangelien, welche Jesu 
Jünger Matthäus und Johannes, der Schüler deS 
Paulus, Lucas, und der Gefährte des Petrus, Mar¬ 
cus, verfaßt hatten, auch die lehrreichen Briefe, wel¬ 
che von Paulus, Johannes, Petrus, Jocobus und 
Judas geschrieben worden waren. Sie alle sind nebst 
der Apostelgeschichte des Lucaö und der Offenbarung 
des Johannes im neüen Testamente enthalten. Wohin 
nun des Lehrers mündliches Wort nicht drang, dahin 
trugen wohl fromme Reisende Abschriften der heiligen 
Bücher, welche sie in christlichen Gemeinden erhalten, 
lasen sie daheim, piurden begeistert für Jesu Werk, 
flößten ihrer Familie, ihren Freünden, ihren Nachbarn 
gleiche Begeisterung ein, und es entstanden christliche 
Gemeinden, weit entfernt von den Orten, wo ihre 
Stifter die ersten Schauer des göttlichen Lichtes ge- 
fühlt. Daher darf es uns nicht wundern, daß bereits 
im zweiten und dritten Jahrhunderte nach Christo die 
Bewohner vieler Gegenden in Spanien, Frankreich, 
selbst in England von den trostlosen Zweifeln ihres jäm¬ 
merlichen Heidenthums zu Jesu tröstenden Glauben 
flüchteten. Die erste Einrichtung der Gemeinden war 
der jüdischen Synagoge nachgebildet. Zu Vorstehern 
und Lehrern wählte man Presbyter, daS heißt: ältere
	        
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