Full text: Der sächsische Kinderfreund

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Die Lebensart der Vögel ist sehr verschieden. Einige 
leben am liebsten im Wasser, wie die Schwimmvögel, 
die zwischen ihren Zehen eine Schwimmhaut haben; hieher 
gehört der Schwan, die Gans, die Ente; andere suchen 
ihte Nahrung im Sumpfe, wie die Sumpfvögel, z. 
B. der Storch, der Kranich, bev Reiher; andere fürchten 
das Element des Wassers, wie die Raubvögel, z. B. 
der Adler, der Geier, der Uhu, die Eule, der Falke, oder 
wie die h ü h n e r a r t i g e n Vögel, z. B. das Haushuhn, 
das Birkhuhn, das Perlhuhn, das Auerhuhn, das Reb¬ 
huhn ; oder wie die sp e ch t a r t i g e n Vögel, z. B. der 
Rabe, die Elster, der Wiedehopf, der Kukuk, der Papagei; 
oder wie die S i n g v ö g e l, z. B. die Lerche, der Sper¬ 
ling, der Finke, das Rothkehlchen, die Meise, die Schwalbe, 
der Zeisig, die Nachtigall, die Grasmücke, die Wachtel. 
Viele Vögel suchen ihre Nahrung blos in wärmeren 
Landern auf, andere nur in kalten Gegenden, so daß sie 
ihren Aufenthaltsort niemals verändern. Einige Gattungen 
jedoch ziehen Im rauhen Herbste in warme Himmelsstriche, 
weil es ihnen sonst im Winter an Nahrung fehlen würde, 
und sie kehren erst mit dem Frühlinge in ihren vorigen 
Wohnort zurück. Weil sie hin - und herziehen, so hat man 
sie Zugvögel genannt. Das sieht man deutlich in un¬ 
serm Vaterlande. Nahet sich der Herbst, so treten der 
Staar, die Lerche, der Finke, die Schwalbe, das Noth- 
kehlchen, der Nothschwanz, die Wachtel, der Kukuk und 
andere Vögel ihre Rückreise in das südliche Deutschland, 
oder nach Italien an, und wir hören ihren Gesang nicht 
eher wieder, als bis die warme Frühlingssonne scheint. Wir 
freuen uns daher allemal auf ihre Wiederkunft, weil sie 
uns sicher eine bessere Jahreszeit verkündigen. 
, Eine große Geschicklichkeit und Klugheit zeigen die 
Vögel bei dem Baue ihrer Nester. Einige Vögel verstecken 
ihre Nester in hohle Baume, damit sie von ihren Feinden 
nicht so leicht entdeckt werden können. Andere befestigen 
sie an die obersten Spitzen der Bäuine, die sich nicht so 
leicht besteigen lassen. Noch andre legen sie in Dornhecken, 
oder befestigen sie an den Balken menschlicher Wohnungen 
oder an anderen sichern Platzen, um den Nachstellungen 
der kletternden Thiere auszuweichen. Diejenigen, welche
	        
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