164* Von den Phöniciern.
^Xieses alte Volk, das in Asien am mittelländischen Meere
wohnte, und sich hauptsächlich auf die Städte Tyrus
rrnd Sldon einschränkte, hat sich nicht durch Macht und
Größe, sondern durch Geschicklichkeit und Erfindungen her¬
vorgethan. Sie erfanden die Schreibkunst, durch die
Versuche eines gewissen Lhot; das Glas, da sie auf der
Reise beim Kochen Stücke Salpeter in den Sand unterleg¬
ten , wodurch der Sand zu Glas schmolz; die Purpurfar¬
be, durch das von der Purpurschnecke gefärbte Maul eines
Hundes; die SchMahrt und Handlung, da sie zuerst
weiter als an den Küsten zu schiffen wagten, um ihre Waa¬
ren zu verkaufen; zum Behuf ihrer Handlung sollen sie
die Rechenkunst, Gewicht und Maaß, und selbst die
Münze erfunden haben. — Von ihren Fürsten ist wenig
bekannt; ihre Religion und Lebensart waren voller Aus¬
schweifungen.
165. Von den'Aegyptern.
(s^ie wohnten in Afri'ea in dem jetzigen Aegypten. Die
^Künste und Wissenschaften, die in diesem Lande theils
erfunden, theils vervollkommnet worden, machen es, so wie
der Aufenthalt der Israeliten, merkwürdig. OflNs war in
Aegypten einer der ersten und merkwürdigsten Könige, der
das Volk den Ackerbau lehrte und nach, seinem Tode vergöt¬
tert wurde. Nach ihm ward das Land unter mehrere Kö¬
nige, die alle Pharaonen hießen, vertheilt. Sesostrts
aber, der die ganze Welt erobern wollte, beherrschte es ums
Jahr 2600 ganz. Nach seinem Tode hatten die Aegypter
noch viele Jahrhunderte eigne Könige. Sie kamen dann erst
unter die Herrschaft der Babylonier, darauf unter die Per¬
ser, dann unter die Griechen, und endlich unter die Römer.
Ihre jetzige Nachkommen heißen Copten, die unter türki¬
schem Joche leben. Alexander ließ die Stadt Alexandrien
bauen. Die alte Hauptstadt Aegyptens hieß MemphlS.
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