Full text: Die Vaterlands- und Weltkunde (Theil 2)

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im Winter unsere Wohnungen, und wenn die Sonne ihr freund¬ 
liches Antlitz von uns wendet, und die Erde sich in Finsterniss 
einhüllt, dann zünden wir unsere Lampen und Kerzen an, um bei 
ihrem Lichte der Arbeit noch einige Stunden zu widmen, welche 
wir ohne Hülfe des Feuers in dumpfer Unthätigkeit oder unnützem 
Schlafe verbringen würden. Was nützten uns die Metalle, wenn 
wir sie nicht reinigen, schmelzen und schmieden könnten? — Ohne 
Feuer hätten wir beinahe gar keine Werkzeuge, namentlich keine 
metallenen; und folglich würden wir auch alles das entbehren, was 
mit diesen Werkzeugen verfertigt wird. Fast alle Handwerker 
brauchen Feuer; man denke an den Bäcker, den Schmied, den 
Töpfer, den Färber u. s. w. — Durch die Wärme wird das 
Wasser in Dämpfe verwandelt, welche mit einer Kraft, der nichts 
widerstehen kann, sich auszudehnen streben. Diese Kraft benutzt 
man zum Treiben von Maschinen, indem man den Dampf in Röhren 
auffängt und so leitet, dass er gewisse Theile und mittels derselben 
endlich Räder in Bewegung setzt. Die Dampfmaschinen besitzen 
eine ungeheure Kraft. Man sehe nur, wie sie auf den Eisenbahnen 
eine lange Reihe schwer beladener Wagen mit der Schnelligkeit 
eines Vogels fortziehen, und wie auf unsern Flüssen grosse Schiffe, 
von solchen Maschinen getrieben, gegen Strömung und Wind dahin¬ 
eilen. — Du staunst , und bewunderst den Erfindungsgeist des 
Menschen. Aber wer wollte hier nicht auch den Schöpfer preisen, 
der nicht allein solche Kräfte in die Natur gelegt, sondern auch den 
Menschen befähigt hat, sie zu benutzen! 
So gross der Nutzen ist, den uns das Feuer verschafft, so 
schrecklich sind aber auch die Verheerungen, die es anrichten kann. 
Aus einem kleinen Funken kann ein Feuer entstehen, das in kurzer 
Zeit ein ganzes Dorf, eine ganze Stadt in Asche verwandelt. 
II. Räthsel, 
Teil wohn’ in einem steinern Haus, 
Da lieg’ ich verborgen und schlafe, 
Doch ich trete hervor, ich eile heraus, 
Gefordert mit eiserner Waffe. 
Erst bin ich unscheinbar und schwach und klein, 
Mich kaun dein Athem bezwingen, 
Ein Hegentropfen schon saugt mich ein; 
Doch mir wachsen im Siege die Schwingen. 
Wenn die mächtige Schwester sich zu mir gesellt, 
i Erwachs’ ich zum furchtbar’n Gebieter der Welt. 
(S c hi 11 e r.) 
12. Das lischt. 
Durch das Licht werden uns die Gegenstände sichtbar. Bei 
Tage leuchtet uns die Sonne, in der Nacht scheinen der Mond 
und die Sterne, deren Licht am Tage vor der Sonne erbleicht. 
Das Lampen- oder Kerzenlicht erhellt am Abende unsere Wohnungen
	        
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