Full text: Ein Lese- und Lehrbuch für obere Klassen der Volksschulen (Theil 4)

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Der schöne Frühling lach, chm nicht, 
ihm lacht kem Aebrenfeld; ^ v tz , 
■; er ist auf Lug und Trug erpicht, ^ 
und wünscht sich nichts, als Geld. 
..y-,'Der Wind im Ham, das Laub am Baum, 
saust ihm Entsetzen zu; 
er findet nach des Lebens Raum 
lm Grabe keine Ruh'. 
Drum übe Treu' und Redlichkeit 
bis an dein kühles Grab, 
und weiche keinen Finger breit 
von Gottes Wegen ab! 
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18. Die beiden Bettler. 
Die Fürstin von Gallitzin erzählt in ihren Tagebüchern 
Folgendes: „Ich begegnete auf der fliegenden Brücke bei 
Wesel einem alten, lahmen Invaliden. Er sprach mich um 
cm Almosen an. Ich gab ihm einen halben Gulden. Da 
sah ich, wie er freudig zu einem armen Blinden, der auf 
einer andern Bank saß, hinhinkte und die Gabe mit ihm 
theilte. Ich rief ihn zurück und fragte: Vater, ist der dein 
Bruder oder Verwandter? — „Nein," sagte er, ,,er war 
mein Camerad im Kriege: nun ist er es als Krüppel. 
Er kann nicht betteln gehen, weil er nicht sieht; ich aber 
sehe; es ist also billig, daß ich auch für ihn Almosen sammle." 
Wie gern gab ich ihm nun ein Goldstück! Und wenn 
wir, die wir* böse sind, so ergriffen werden vom Anblicke 
der Liebe und Treue, wie viel mehr wird es denn unserm 
Vater im Himmel gefallen, wenn er sieht, daß die Menschen 
einander lieben und brüderlich unterstützen. 
Theile von dem Deinigen mit, so wirst du mehr 
empfangen. 
19. Kosciusko's Pferd. 
Kosciusko, der edle Pole, wollte einst einem Geistlichen 
zu Solothurn einige Flaschen guten Weines übersenden. 
Er wühlte dazu einen jungen Mann mit Namen Zeltner, 
und überließ ihm für die Reise sein eigenes Leibpferd. Als 
Zeltner zurückkam, sagte er: „Mein Feldherr! ich werde 
Ihr Pferd nicht wieder reiten, wenn Sie mir nicht zugleich
	        
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