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wollen, ist dir Messe ausgeläutet, das Turnier geschlossen, das Fest
zu Ende.
Wer sich mit derlei Fünden abgiebt, der verliert sein Vermö¬
gen und geht verloren. Da wirft man, wie jener Alte gesagt hat,
bei Tage Gold weg und sucht es wieder des Nachts mit der Laterne.
Nur Gottesfurcht und Eintracht, Einsicht und Fleiß bauen ein Gold¬
macherdorf. Und wohl dem Könige, der also baut in seinem Reiche.
Es blühe reich und lang ein jedes Haus auf diesen Grund gebaut!
<M. Steiger.)
VIII. Naturlehre.
A. Die L u ft.
454. Dunstkreis und Luftarterr.
Die Erdkugel ist überall von einem elastisch - flüssigen Körper
umgeben, der auch, da er die Dünste der Erde in sich aufnimmt,
Dunstkreis, Dunstkugel oder Atmosichare genannt wird. Da er
nur ein elastisch-flüssiger Körper ist, so muss er, indem seine eigene
Schwere noch hinzutritt, in seinen unteren Schichten zunächst der
Oberflache viel dichter und bei gleichen Raumen viel schwerer sein,
als in den oberen Schichten, weil die ersteren durch die Last der letz¬
teren zusammengesetzt werden. Man hat die Höhe der Atmosphäre
bis zu etwa 8 Meilen angenommen. Sie ist auch da. wo sie ganz
rein ist, kein einfacher Körper, sondern vorzüglich aus zwei Luft¬
oder Gasarten, nämlich aus Sauerstoff- und Stikkgas zusammen¬
gesetzt, zu denen hier und da noch etwas kohlensaures und Wasser¬
stoffgas hinzutritt. Außer diesen Gasarten nimmt die Atmosphäre
auch fremdartige Dinge, namentlich die Ausdünstungen der Erde,
des Wassers, der Pflanzen, Thiere und Menschen in sich auf und
ist daher in der Nahe der Erde am unreinsten; dazu kommen noch
Licht- und Warmestoff, elektrische und magnetische Flüssigkeiten, und
unter den Einwirkungen derselben ist sie einem immerwährenden
Wechsel'unterworfen, vorzüglich aber den Tcmperaturveranderungen,
jedoch mehr in den unteren als in den oberen Gegenden, ausgesetzt.
(Dr. A. |3. Ncichcnbach.)
455. Ungesunde und tödtlichc Luft.
Man sperre ein warmblütiges Thier in einem eingeschlossenen
Raume voll Luft so ein, dass keine äußere Luft hinzukommen kann,