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rig reden und im Schlafe reden? — Es giebt auch schläfrige
Unterhaltungen und und schläfriges Wetter; es schläfert uns
dabei. — Schimpflich und unheilvoll ist die S ch l ä f r i g k e i t in der
Erfüllung der uns übertragenen Pflichten. — Merket noch folgende
Zusammensetzungen: schlaf machend, Schlafgänger, Schlaf¬
geld, S ch la fg e mach, S chlafmütz e, schlaflos, Schlaflosig¬
keit, Schlafsaal, Schlaf st und e, Schlaf bank, Schlaftrunk,
schlaftrunken.
Ausschlafen heißt: zur Genüge schlafen. Trinker schla¬
fen ihren Rausch aus. — Der Müde schläft bald ein; der
Kranke ist heute früh sanft eingeschlafen. — Wache, daß dein
Eifer für das Gute nicht einschlafe! Es ist eine häßliche Empfin¬
dung, wenn Einem der Fuß eingeschlafen ist. — Die kleinen
Kinder schläfert das Wiegen ein. Auch große Leute können ein¬
geschläfert werden, z. B. durch ein langweiliges Gespräch. Die
lange Ruhe schläfert den Muth der Soldaten ein. Leere Ver¬
sprechungen schläfern endlich den Bittenden ein. — Manche
Menschen verschlafen ihr halbes Leben. Der Schlaf ist eine
unschätzbare Wohlthat; der Unglückliche v e r s ch l ä f t doch zuweilen
seinen Kummer. Verschlafene Menschen sind zu Nichts
aufgelegt.
3. Wer nicht sehen kann, ist blind. Ein blinder Mann —
ein armer Mann! — Man-cher ist nur auf einem Auge, Man¬
cher aber auf b e i d e n Augen blind, stock bl in d. — Es ist sehr
selten, daß der Mensch blind geboren wird. (Der Blindgeborne.) —
Schonten die Menschen ihre Augen'mehr, so würde es weniger Blinde
geben. — Wer plötzlich und häufig von einem dunklen Zimmer in ein
Helles geht, wer im Dunklen liest, werNächte hindurch bei Lichte schreibt
oder nähet, wer sich sehr erhitzt hat und das Auge plötzlich erkältet, wer
sich viel in Staub und Rauch aufhält, wer ein ausschweifendesLeben führt,
ist in Gefahr, blind zu werden. — Die meisten Menschen sind
b l ind g egen ihre Fehler. — Haß, Zorn, Ehrsucht, Liebe und andere
Leidenschaften rauben dem Menschen oftmals vie nöthige Besonnenheit
und stürzen ihn in Unglück; sie machen ihn gegen sein eigenes Beste
blind. — Bei den Musterungen der Solvaten wird nur blind, im
Krieg aber wird scharf geladen. —Von dem, der ohne alle Prü¬
fung und Einwendung jeden Befehl seines Vorgesetzten, sei er auch
noch so schändlich, wie ein willenloses Werkzeug ausführt, sagt man,
er beweise einen blinv en Gehörsam. So giebt es auch eine blinde
Unterwürfigkeit, ein blindes Vertrauen, eine blinde
Nachahmung, ein blindes Glück u. s. w. — Was verstehst du
unter einem blinden Glase, einer blinden Thür, einer b li n-