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der Schwalbenschwanz, der Trauermantel, theils Dämme¬
rungsfalter, wie der Todtenkopf, der GlaS-, Kolben- und
Hopfenschwärmer, theils Nachtvögel, welche auS Raupen
entstehen, die, wie die Seidenwürmer, ein schönes Gespinnst
machen, wenn sie sich verpuppen; in die Fliegen oder
Zweiflügler, die unter den beiden größeren Flügeln noch 2
kleine haben und zu denen außer unseren gewöhnlichen Flie¬
gen auch die Mücken und Bremsen gehören, und endlich
in ungeflügelte Insekten, wie die LauS, der Floh, die
Spinne, der Scorpion und der Krebs.
Die Klaffe der Weich - und Schaalenthiere ist
unter allen Klaffen der Thiere, die kein Rückgrat haben, die
vollkommenste, denn man.findet bei ihnen ein ordentliches
Herz, Blutgefäße, ein Nervensystem, das dem der vollkom¬
meneren Thiere etwas ähnlicher ist, bei einigen auch Sinnes¬
organe. Am meisten aber zeichnen sich diese Thiere durch
die Gehäuse auö, in welchen sie leben, und welche der liebe
GKt ihnen gegeben hat, weil sie sonst wohl bald umkom¬
met würden, da sie meist einen so weichen Körper haben.
Danach theilt man sie denn auch gewöhnlich ein: in viel-
schaalige Muscheln, weil ihr Häuschen aus mehreren,
z. B. bei der Meereichel aus 6 Schaalen besteht; in Mu¬
scheln, welche meist nur 2 Schaalen haben, wie ihr sie an
unserer Teichmuschel oder an der Auster wohl schon gesehen
habt, die aber bei anderen Muschelarten, z. B. der Rtesen-
muschel, so groß sind, daß sie wohl 6 Centner wiegen, und
so schön, daß sie sehr hoch geschützt werden, wie z. B. die
Perlenmuttermuschel, von der die eigentlichen ächten Perlen
herkommen, und welche die Leute mit großer Lebensgefahr
tief aus dem Meere holen. Die Schnecken sind euch auch
nicht unbekannt; im Meere leben aber deren gar Biele, die
ihr noch nie gesehen habt, und deren Häuser eine gar schöne
Gestalt mit prächtigen Farben haben; man will aber be¬
merkt haben, daß grade die, welche am meisten durch ihr
äußeres Ansehen locken, ein schädliches giftiges Fleisch in sich
führen, wodurch die Natur, wie sie oft thut, uns lehren
will, daß auf den äußern Schein nicht gar Biel zu geben
sei. Daö Fleisch vieler Schnecken dient aber den Menschen
zur gesunden Nahrung; die Schnecken versäumen indeß auch
ihre Nahrung nicht, denn sie gehören eigentlich zu den
Raubthieren, indem sie mit ihrer scharfen Zunge andere
Schaalenthiere anbohren und aussaugen. Die Kuttel -
oder Tintenfische rechnet man ebenfalls zu dieser Thier-