Full text: Natur-, Erd-, Menschen- und Völkerkunde, und deren Geschichte

Erste ©tufe des Unterrichts. 
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Himmels - oder Weltgegend oder Westen. Da wo sie in allen Mo¬ 
naten zur Mittagszeit am Höchsten steht, da ist die südliche Himmels¬ 
oder Weltgegend oder Süden. Da wo die Sonne um Mitternacht 
steht, und wir sie sehen würden, wenn wir hinsehen könnten, da 
ist die nördliche Himmels - oder Weltgegend oder Norden. Der 
Westen ist dem Osten, und der Nordendem Süden entgegengesetzt. 
Die Linien der entgegengesetzten Weltgegenden schneiden sich recht¬ 
winklig. Wenn man vom Ostpunkt an, wo die Sonne im Merz 
und September aufgeht, durch all die Standorte am Himmel bis 
zum Südpunkt, an welchem sie in diesen beiden Monaten zu stehen 
kommt, und vom höchsten Südpunkte bis herab zum Westpunkte 
durch all ihre Standorte eine Linie ziehen würde, so würde diese 
Linie ein Kreisbogen seyn, der die Sonnenbahn am Himmel be¬ 
zeichnete. Wenn man diesen Bogen in zwei Mal sechs oder zwölf 
Theile theilt, so bezeichnen die einzelnen Theile die Tagsstunden, 
welche die Sonne braucht, um an jedem Tag in den angegebenen 
Monaten diesen Bogen zurückzulegen. Sechs Stunden nämlich 
steigt sie aufwärts, sechs Stunden abwärts. Wenn sie aufsteigt, 
ist es sechs Uhr morgens, und wenn sie niedergesunken ist, ist es 
sechs Uhr abends; und wo sie am Höchsten steht, ist es zwölf Uhr 
mittags. 
In den Monaten zwischen dem Merz und September macht die 
Sonne größere Bögen am Himmel. Sie geht an Punkten, die 
vom Ostpunkte etwas nördlich liegen, auf, und in Punkten, die 
vom Westpunkte etwas nördlich liegen, unter. Auch kommt sie in 
den Monaten zwischen dem Merz und September höher am Him¬ 
mel zu stehen, als in den beiden letztern. Am Johannistag oder 
den 24. Juni macht sie den größten Bogen, und sie steht um 
Mittag am Höchsten am Himmel. Ihre Strahlen fallen um Mittag 
fast senkrecht auf die Erde nieder. Zu dieser Zeit, nämlich un¬ 
gefähr 14 Tage vor dem Johannistag, und 14 Tage nach dem 
Johannistage, steigt sie an jedem Tage 8 Stunden in die Höhe 
und 8 Stunden abwärts, so daß sie morgens um 4 Uhr aufgeht 
und abends um 8 Uhr untergeht. Rechnet man dazu noch die Zeit 
der Morgen - und Abenddämmerung, die um diese Zeit, wo der 
Himmel gewöhnlich ganz rein ist, fast eine ganze Stunde dauert, 
indem es um diese Zeit schon morgens um 3 Uhr lichte zu werden
	        
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