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Erste Stufe des Unterrichts.
andrer Speisen dient. Um sich dieses Nahrungsmittel, das fast
gar keiner Zubereitung bedarf, und sogar roh genossen werden
kann, zu verschaffen, hat der Mensch Nichts zu thun, als es nur
zu sammeln. Dieses Nahrungsmittel besteht in den Eiern, welche
ihm in unserer Gegend größten Theils die Hühner, aber auch die
Enten und Gänse legen. Die Hühner kündigen dem Menschen
sogar durch ihr Gackern an, wann sie ihre Eier legen, und man
kann daran merken, wo sie dieselben hingelegt haben oder hinlegen
wollen. Es gibt Gegenden, wo Eier einen großen Reichthum der
Einwohner ausmachen, wo die Seevögel an die Meeresufer so
viele Eier legen, daß daselbst eine wahre Eierernte stattfindet,
wie z.B. auf den dänischen Inseln. Ein Huhn legt jährlich gegen
hundert Eier. Zwar legt das Huhn die Eier nicht, auf daß wir sie
ihm wieder wegnehmen sollen, sondern es legt dieselben vielmehr,
um aus denselben Junge auszubrüten; aber es legt dennoch
fleißig fort, wenn ihm auch diese Freude nicht gewährt wird. Es
scheint mit sich selbst zufrieden zu sein, so oft es ein Ei gelegt hat,
was es durch seine muntre Stimme nach dem Legen zu erkennen
gibt.
Welche Nahrungsmittel erhalten wir noch von den Thieren außer dem
Fleische der geschlachteten? Welche Bemühung haben wir, um dieselben zu er¬
halten? Zn welchem Zweck legen die Hühner die Eier? Hören sie auf zu
legen, wenn wir ihnen dieselben wegnehmen?
4. Außer der Milch, dem Fleisch und den Eiern, die wir von
den Thieren beziehen, helfen sie uns auch noch, daß wir uns die
übrigen Nahrungsmittel auf leichtere Weise bauen und verschaffen
können. Unser Hauptnahrungsmittel ist das Brot; das Brot wird
aus Mehl gebacken; Mehl aber wird theils aus den Fruchtkörnern
des Roggens oder Korns, theils aus denen der Spelz oder des
Dinkels, theils aus denen der Gerste, des Einkorns, des Wai-
zens, des Buchwaizens oder Heidekorns oder des Welschkorns ge¬
mahlen. Wenn man aber die Fruchtkörner dieser Getreidearten in
die Erde säen will, so muß die Erde zuvor vom Unkraut gereinigt
und in die Tiefe aufgelockert werden; denn der natürliche Boden
ist fest, und das Unkraut wächst von selbst und überzieht die Erd¬
oberfläche, so daß der Same des nützlichen Gewächses, wenn man
ihn auf den unbereiteten Boden säen würde, nicht keimen und