Full text: Natur-, Erd-, Menschen- und Völkerkunde, und deren Geschichte

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Erste Stufe des Unterrichts. 
Wein und Vier trinkt, den dürstet nach dem Trinken wieder und 
zwar noch mehr als vorher, wenn dieselben stark sind; wer aber 
frisches Wasser trinkt, fühlt seinen Durst wirklich gestillt und sich 
erquickt. Wer viel Wein und Bier trinkt, fühlt seinen Kopf ein¬ 
genommen und schwer, und in sich ein fremdartiges Feuer, das 
so bald nicht vergeht; wer noch so viel Wasser trinkt, dessen Kopf 
ist frei und er ist zur Arbeit aufgelegt. Wer sich an Wein und 
Bier gewöhnt, dessen Verdauungskraft wird nach und nach ge¬ 
schwächt,"und die genossenen Speisen machen ihm Beschwerde; 
auch werden einem Solchen stets leckerere Speisen zum Bedürfnis, 
wer sich dagegen an das frische Wässer hält, dem schmecken auch 
geringe Speisen gut, und er fühlt sich nach dem Essen nicht be¬ 
schwert, wenn er nicht zu Viel genossen hat. 
Was ist den Gewachsen zn ihrem Gedeihen unentbehrlich? Welches Getränk 
ist für den Menschen das gesündeste? Warum ist es das Wasser? 
2. Mit dem Wasser Wäschen wir unser gebrauchtes Weißzeug. 
Frischgewaschene Hemden, Strümpfe, Nas - und Halstücher, frisch¬ 
überzogene Betten sind uns eine große Wohlthat, vorzüglich zur 
beißen Jahrszeit, wenn unser Leib mit Schweiß bedeckt ist. Durch das 
Wasser kann allein die Reinlichkeit in unserer Bekleidung erhalten 
werden; mit dem Wasser reinigen wir auch all unsere Trink- und 
Eßgefäße, alles Küchengeschirr, alle Werkzeuge; mit dem Wasser 
reinigen wir unsere Wohnungen, und in denselben vorzugsweise 
die Böden, Fenster, Thüren, das Getäfel und die Tische und 
Sitze. — Mit dem Wasser reinigen wir unsern Leib, was durch 
das tägliche Waschen geschieht. Nichts ist für unsern Leib erqui¬ 
ckender und stärkender, als ihn mit frischem kaltem Wasser zu 
waschen, und eben so zuträglich für ihn ist das freie Fluß - oder 
Seebad und das Schwimmen in dem Wasser. Von denr Wasser der 
Schöpfung heißt cs in der heiligen Schrift; „Der Geist Gottes 
schwebete über demselben"; und heute noch ist es so, daß in dem 
frischen Quellwasser eine besonders stärkende, erquickende, bele¬ 
bende, reinigende und heilende Kraft vorhanden ist. Die meisten 
körperlichen Uebel können durch den äußerlichen und innerlichen 
Gebrauch des frischen kalten Wassers gehoben werden, wenn das¬ 
selbe sogleich beim Entstehen der Uebel auf verständige Weise an¬ 
haltend gebraucht wird. Viele Uebel ergreifen den Leib oder seine
	        
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