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Erdwall von Schleswig queer über die Halbinsel zur
Deckung des Landes gegen feindliche Anfälle erbauen
liess, mit Karl dem Grossen, gegen welchen er Sachsen
beigestanden hatte, einen Krieg, der sich nach seinem
Tode damit endigte, dass die Eider zur Gränze des
dänischen Reichs gemacht wurde. Bald darauf nahm
der jütsche König, Harald Klak, den Gottfrieds Söhne
verdrängten, seine Zuflucht zu dem Kaiser Ludwig dem
Frommen, der ihm gegen das Versprechen, ein Christ
zu werden, Hülfe leistete. Den ersten Unterricht im
Christenthume erhielt Harald von dem Bischöfe zu
Rheims in Frankreich, Ebbo, einem nahen Anver¬
wandten des Kaisers, den die Unwissenheit, welche er
am Kaiserhofe bei Haralds Gesandten wahrnahm, so
sehr jammerte, dass er sein Amt niederlegte und den
Heiden im Norden das Evangelium predigte. Viel ist
durch ihn für das Christenthum auch in Dithmarschen
geschehen, wo Eppenwörden von ihm den Namen be¬
kommen hat, und ein sonderbares Ereigniss plötzlich
seinem gesegneten Wirken ein Ende machte. Als näm¬
lich, einer Sage nach, zwei Neubekehrte auf dem
Wbdansloch bei WUndbergen vom Blitze erschlagen
wurden, hielt man dieses für ein sichres Zeichen des
erzürnten Gottes Wodan, und Ebbo sah sich genöthigt,
die hiesigen Gegenden zu verlassen und nach Rheims
zurückzukehren. Harald Klak musste sich 826 aber¬
mals auf die Flucht begeben und kam mit seiner Fa¬
milie und mehren angesehenen Dänen zu Ludwig, der
sich damals auf Ingolheim, einem Schlosse bei Mainz,
aufhielt und in der dasigen Kirche ihn taufen liess.
Auch söhnte Ludwig den neubekehrten König mit sei¬
nen Feinden wieder aus, und gab ihm den Anschar, der
damals Lehrer an der Schule zu Corvey war, zur Be¬
festigung seines Glaubens und zur Verbreitung des
Evangeliums unter den Bewohnern des Nordens mir.
Dieser Anscharius war ein treuer Arbeiter im W einberge
Christi, und Gott segnete seine Bemühungen so, dass
ihm mit Recht der Name Apostel des Nordens beige¬
legt worden ist. Doch stand das Heidenthum mit dem
Christenthum lange im Streit. Die dänischen Könige
selbst waren nicht immer Freunde der christlichen Re¬
ligion und erklärten sich bald für, bald wider dieselbe.