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Das grosse Opferfest zu Lethra auf Seeland, zu wel¬
chem nicht allein 99 Pferde und Hähne, sondern auch
eben so viele Menschen geliefert werden, mussten, blieb
noch einige Zeit im Gebrauch Zwar suchte der dä¬
nische König Knud Danaast diese böse Gewohnheit
abzubringen, aber die Bosheit seines Bruders Harald
Blauzahn brachte ihm dafür den Tod. Dauernde Fe¬
stigkeit gewann das Christenthum erst im Anfange des
Ilten Jahrhunderts, seit der Regierung Knuds XL, der
den Beinamen des Grossen führte, weil er nicht allein
ganz England und Norwegen einnahm, sondern auch
viele Verbesserungen machte. Unter seinen Nachfolgern
aber sank Dänemarks Macht und Ruhm. Innere Kriege
und wendische Seeräuber, welche in den deutschen
Landen an der Ostsee wohnten, machten das Land un¬
glücklich, und Knud IV. schadete demselben dadurch
ungemein, dass er für Papst und Geistliche grosse Ab¬
gaben auf die Unterthanen wälzt? und selbst gegen den
ersteren eine kriechende Demuth bewies. Er mogte es
gut meinen, und die barbarischen Sitten seiner Zeit
mäfsigen wollen; allein er besass zu wenig Klugheit
und wurde ein Opfer seines unklugen Verfahren?. Der
Papst hatte Vortheile genug von ihm gehabt und gab
ihm deswegen den Beinamen des Heiligen.
3. Nach vielen Grausamkeiten und manchem Blut¬
vergießen folgte endlich die ruhmwürdige Regierung
Waldemars I. Er besiegte die Slaven und Wenden,
welche in der Ostsee Räuberei trieben. Der Herzog
Heinrich der Löwe unterstützte ihn treulich, und sein
tapferer Feldherr Absalon wusste mit Klugheit und be¬
sonderer Geistesgegenwart Seeschlachten zu gewinnen.
1177 machte man einen Plan, Waldemar zu ermorden;
allein der Plan ward entdeckt und die Theilnehmer
wurden bestraft. Das Schlimmste unter Waldemars I.
Regierung war, dass er dem Adel zu grosse Vorrechte
gab, und dadurch zu grosse Lasten auf den Bürger¬
und Bauernstand wälzte. Sein Nachfolger war Knud
Waidemarsen, der, wie sein Vater, von Absalon treuen
Beistand in allen seinen Kriegen erhielt. \
4. Waldemar II. gelangte 1202 in seinem 32sten
Jahre zur Regierung. Er eroberte yiele Länder und