Full text: Lesebuch für hannoversche Volksschulen

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8. Gott hob dich aus der Erde 
Grund, 
Hat liebend auf dich acht; 
Er sendet dir in stiller Stund 
Ein Englein bei der Nacht. 
4. Er wäscht dein Kleid mit Thau 
so rein 
Und trocknets in dem Wind 
Und bleichet es im Sonnenschein 
Und schmückt sein Blumenkind. 
> 5. Du schöne Lilie auf dem Feld, 
In aller deiner Pracht 
Bist du zum Vorbild mir gestellt. 
Zum Lehrer mir geinacht. 
6. Du schöne Lilie auf dem Feld, 
Du kennst den rechten Brauch, 
Du denkst, der hohe Herr der Welt 
Versorgt sein Blümlein auch. 
40. Sommerüed. 
1. Geh aus, mein Herz, und suche 
Freud 
In dieser lieben Sommerzeit 
An deines Gottes Gaben; 
Schau an der schönen Gärten Zier, 
Und stehe, wie sie mir und dir 
Sich ausgeschmücket haben. 
2. Die Bäume stehen voller Laub. 
Das Erdreich decket seinen Staub 
Mit einem grünen Kleide. 
Narzissen und die Tulipán 
Die ziehen sich viel schöner an 
Als Salomonis Seide. 
3. Die Lerche schwingt sich in die 
Lust, 
Das Täublein fleugt aus seiner Kluft 
Und macht sich in die Wälder; 
Die hochbegabte Nachtigal 
Ergötzt und füllt mit ihrem Schall 
Berg, Hügel, Thal und Felder. 
4. Die Glucke führt ihr Völklein 
aus; 
Der Storch baut und bewohnt sein 
Haus; 
Das Schwälblein speist ihr Jungen; 
Der schnelle Hirsch, das leichte Reh 
Ist froh und kommt aus seiner Höh 
Ins tiefe Gras gesprungen. 
5. Die Bächlein rauschen in dem 
Sand 
Und malen sich und ihren Rand 
Mit schattenreichen Mieten; 
Die Wiesen liegen hart dabei 
Und klingen ganz von Lustgeschrei 
Der Schaf und ihrer Hirten. 
. 6. Die unvcrdroßne Bienenschar 
Fleugt hin und her, sucht hier und dar 
Ihr edle Honigspeise; 
Des süßen Wemstocks starker Saft 
Krigt täglich neue Stärk und Kraft 
In seinem schwachen Reise. 
7. Der Weizen wächset mit Gewalt: 
Darüber jauchzet jung und alt. 
Und rühmt die große Güte 
Des, der so überflüssig labt. 
Und mit so manchem Gut begabt 
Das menschliche Gemüthe. 
8. Ich selber kann und mag nicht 
ruhn; 
Des großen Gottes großes Thun 
Erweckt mir alle Sinnen: 
Ich singe mit, wenn alles singt. 
Und lasse, was dem Höchsten klingt. 
Aus meinem Herzen rinnen. 
9. Ach, denk ich, bist du hie so schön. 
Und läßt du's uns so lieblich gehn 
Auf dieser armen Erden: 
Was will doch wohl nach dieser Welt 
Dort kn dem reichen Himmelszelt 
Und güldncn Schlosse werden? 
10. O wär ich da! O stünd ich schon. 
Ach, süßer Gott! vor deinem Thron 
Und trüge meine Palmen! 
So wollt ich nach der Engel Weif 
Erhöhen deines Namens Preis 
Mit tausend schönen Psalmen.
	        
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