Full text: Der Westphälische Kinderfreund

126 VI. Von dem Menschen. 
schwarzbraune Augen. Zn Afrika haben die meisten Vök- 
ker eine schwarze weiche Haut, kurzes wollichtes Haar, 
breite aufgestülpte Nasen, und zum Theil dicke rothe Lip¬ 
pen. Die Völker Asiens haben größtentheils eine oliven¬ 
farbige Haut; einige sind braungelb, und die Amerika¬ 
ner sind größtentheils rothbraun oder kupferfarbig, haben 
einen schlanken Wuchs und tief liegende Augen. Die 
Menschen, welche in den kältesten Gegenden wohnen, 
find klein, haben große Köpfe und dünne Gliedmaßen, 
und sind, besonders die, welche nach dem Südpole hin 
wohnen, sehr häßlich. Ihre Farbe ist meistentheils oli- 
venbraun, mit einem kupferähnlichen Glanze. Die ge¬ 
wöhnliche Größe des Menschen, wenn er ausgewachsen 
ist, beträgt 5 Fuß und einige Zoll; doch findet man in 
den kalten Ländern sie selten über 4 Fuß. Einzelne Men¬ 
schen werden bisweilen wohl 6 bis tt Fuß hoch; doch giebt 
es nirgends ein ganzes Riesenvolk, so wenig als ein 
Zwergvolk. 
Nicht alle Menschen leben so wie wir in ordentlichen 
Staaten, wo Obrigkeiten nach feststebenden Gesetzen herr¬ 
schen, alle Menschen in gewisse Stände eingetheilt sind, 
und gewisse bestimmte Gewerbe und Berufsarten haben. 
Es giebt noch Völker, die gar keinen bleibenden Wohn¬ 
sitz, keine festen Wohnungen, keine Obrigkeiten und Ge¬ 
setze haben, die weder säen noch pflanzen, noch Vor¬ 
räche sammeln, sondern sich bald hier und dort aufhal¬ 
len und sich von Früchten, Thieren und Fischen und dem 
ernähren, was sie gerade vorfinden. Man nennt solche 
Völker wilde Völker. Andere Völker haben zwar 
auch noch keine bleibende feste Wohnsitze, sondern nur' 
Hütten und Zelte, welche sie leicht abbrechen und wieder 
aufschlagen Können; aber sie sind doch schon viel gesitteter 
und verständiger, weil sie sich mit der Viehzucht beschäfti¬ 
gen, welche jchon Nachdenken erfordert. ZhreHeerden 
sind ihr ganzer Reichthum, und mir diesen ziehen sie da¬ 
hin, wo sie die beste Weide finden. Solche Völker hei¬ 
ßen Hirtenvölker. Erst wenn ein Volk Ackerbau zu 
treiben anfängt, wirdesein gesittetes Volk; denn 
dies Geschäft erfordert, daß sich mehrere Menschen mit 
einander für lange Zeit an einem und demselben Orre nie
	        
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