8r II. Bestimmung
Ofens. Wir erkennen die Bestimmung der Dinge an ih¬
ren Eigenschaften, d. h. an dem, was ihnen noth¬
wendig zukommt. Wenn ihr verschiedene Messer, als
Tischmesser, Küchenmesser. Gartenmesser, Taschenmes,
ser. Federmesser u. s. w. sehet, so erkennt ihr schon an
ihren Eigenschaften ihre Bestimmung.
Schlecht ist das Gegentheil von gut.
Nützlich ist das, was Vortheil brinat oder brauch¬
bar ist; unnütz das, was keinen Vortheil bringt;
schädlich das, was Nachtheil bringt; gefährlich
das, was leicht Schaden bringen, oder nachtheilig wer¬
den kann. Die Gans ist ein sehr nützlicher Vogel. Das
Seiltanzen ist eine unnütze Kunst. Wenn man erhitzt ist,
kalte Getränke trinken. ist schädlich. Es ist gefährlich,
wenn Kinder oder auch Erwachsene mit Gewehren spielen.
Ordnung ist da, wo Alles nach gewissen Regeln
hei einander ist, und auf einander folgt. In der Natur
herrscht Ordnung; denn Alles geschieht in ihr nach ge¬
wissen Regeln, die man Naturgesetze nennt.
Zweck oder Endzweck ist das, was ich erlangen
will. Eltern schicken ihre Kinder in die Schule, daß sie
viel Nützliches lernen sollen.
Absicht ist das, warum ich etwas will, oder der
Grund des Endzwecks. Die Eltern, die ihre Kinder in
die Schule schicken, haben die Absicht, ihre Pflicht zu er¬
füllen und das wahre Wohl ihrer Kinder zu befördern.
Mittel ist das, durch dessen 'Anwendung oder Ge¬
brauch ich etwas erreiche. Strafen sollen Mittel zur Bes¬
serung seyn. Zweckmäßig sind die Mittel, durch die
man seinen Zweck erreicht; unzweckmäßig, durch
welche man iyn nicht erreicht; zweckwidrig, durch
welche man ihn hindert.
Freier Wille ist das Vermögen der Seele, sich
nach eigenen Einsichten zu Handlungen zu entschließen.
Gesetz ist eine Vorschrift von dem, was man thun
oder lassen soll. Eine Vorschrift, die uns sagt, daß wir
etwas thun sollen, ist ein Gebot. Du sollst den Zeier-
tag heiligen. Eine Vorschrift, die uns sagt, daß wir
etwas nicht thun sollen, ist ein Verbot. Du sollst
Nicht stehlen. Gesetzmäßig ist das, was so i|t, wie