Naturgeschichte.
109
Thiere, welche zu Leder und Pelzen verarbeitet werden. Die
Gerber, der Sattler, der Riemer, der Täschner, der Schuh¬
macher, der Handschuhmacher und der Kürschner beschäftigen
sich mit der Verarbeitung der Häute und des Leders. Aus
den Haaren vieler Thiere verfertigt man Polster, Decken,
feine Bürsten; Siebe, Schnüre, Seile, Violinbögen aus den
Haaren der Pferde, Zeuge und grobe Tücher aus den Kamel¬
haaren; aus den Borsten der Schweine: Bürsten, Pinsel,
Besen re. und aus der Schafwolle: Tuche, Zeuge und Hüte.
Auch die Menschenhaare läßt man nicht unbenutzt. Der Bür¬
stenbinder, Siebmacher, Hutmacher, Tuch- und Zeugweber,
Knopfmacher, Strumpfwirker und Haarkünstler oder Friseur
verarbeiten diese Erzeugnisse des Thierreichs. Die Federn
dienen zum Schmuck, zum Schreiben und Zeichnen und zum
Ausfüttern der Betten. Die Hörner, Zähne und Kno¬
chen werden von demHorn- und Beindrechsler, dem Kamm¬
macher, dem Bildhauer zu verschiedenen Gcräthen und Kunst-
sachen verwendet; das Fischbein gebraucht man zu Regen¬
schirmen, Peitschenstielen und Schnürleibern; die schlechten
Knochen zu Dünger. Außerdem gewähren uns einige Thiere
Milch, Honig, Wachs und Seide; die Koschenille den
Karmin, die Perlenmuschel die kostbare Perle, und das
Korallenthier die schmucken Korallen. Groß und mannich-
faltig, müssen wir auch bei dem Thierreiche ausrufen, ist der
Reichthum der Natur und groß, unendlich groß die Güte
Dessen, der dieses Alles zum Dasein brachte!