Full text: Gabriel Eith's Kleines Lehr- und Lesebuch der Gemeinnützigen Kenntnisse für Volksschulen

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Das Herz. 
Das Herz ist ein feines und zugleich überaus starke-, 
recht wunderbares Gewebe von lauter über einander gewun¬ 
denen Lasern, hat in der Mitte eine Scheidewand, und 
rechts und links eine Kammer, oder Höhlung für das Blut. 
Wenn es sich erweitert, so drangt das Blut ein; zieht 
es sich zusammen, so preßt und stößt cs dasselbe in alle 
Theile des Leibes aus. Dieser wunderbare Schlag des' Her, 
zens steht im Menschen nie stille, so lange er lebt. Jede 
andere anhaltende Bewegung der Hände und Füße, jede 
Arbeit, oder Reise eines Tages erschöpft die Kräfte, und 
ermüdet die Glieder. Das Herz arbeitet Tage, Wochen 
und Jahre durch, ohne zu ermüden, und sich nach Aufhö» 
ren und Ruhe zu sehnen! es gebt immer Schlag aus 
Schlag, der dem ganzen Körper Blut und Nahrung, und 
dem Blute Warme ertheilt. 
Die Lunge. 
Aus dem Herzen kommt der Milchsaft, vermischt mit 
dem Blute kn die Lunge und ergießt sich da in tausend 
kleine Ströme. — Die Lunge breitet sich um das Herz 
aus, und hilft es durch die Luft, die sie wie ein Schwamm 
das Wasser einsaugt, abkühlen. Ihr vornehmstes und 
zum menschlichen Leben unentbehrliches Geschäft ist das 
Athemholen, wobei sie beim Einhauchen der Lufr anschwillt, 
und beim Ausstößen wechselweise zusammenfallt. Die Luft, 
die sie aushaucht, hilft^ zugleich die Brust vom Schleime 
und Unreinigkeit zu entledigen, bildet in der Luftröhre den 
Laut und Schall, durch Erweiterung und Verengung der¬ 
selben die verschiedenen Töne, und läßt uns ans dem Mun¬ 
de Stimme, Gesang und Worte hören. — Weiter dient 
die Lunge noch,- den Milchsaft, der ans dem Herzen dahin 
dem Blute zuströmt, mit diesem besser zu mischen, ihm
	        
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