Full text: Gabriel Eith's Kleines Lehr- und Lesebuch der Gemeinnützigen Kenntnisse für Volksschulen

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Häutchen steht eine Reihe Haare, wie Pallisaden, die auch 
bei offenem Auge jedes Stäubchen abhalten, und die Star- 
ke und Menge des scharftrcffenden Lichtes mildern. Auch 
die Auqenbraunen müssen das Auge vor dem salzichten 
herabtröpfelnden Schweiße schützen, und die weiße Stirne 
wie schwarze, schön gewölbte, Bogen zieren. Das Auge 
selbst muß jedem Beobachter die Lobpreisung des Schöpfers 
abzwingen. Er hat darin eine solche helle himmlische Flam¬ 
me angezündet, daß ihr der Glanz aller Edelsteine in der 
ganzen Natur nicht gleich kommt. Sie sind wie zwey hel¬ 
le Spiegel, und obgleich überaus klein, malen sie doch die 
größten Gegenstände, den ganzen Himmel mit seinen Ster¬ 
nen, der Seele ohne Verwirrung ab. Sie sind mit Ord¬ 
nung und Zierde des Angesichts auf beiden Seiten gleich 
weit von der Mitte gestellt, können sich auf. und abwärts, 
rechts und links in großer Eile bewegen; und sollte dieß 
zur Bequemlichkeit und Sicherheit nicht hinreichen, so giebt 
ihnen die Biegsamkeit des Halses hundert bequeme Wen¬ 
dungen und Stellungen. Dadurch verrichten zwef Augen, 
was sonst, wenn sie unbeweglich waren, zwanzig nicht ver¬ 
richten würden. Nebst den nutzbaren Diensten, die uns 
als eine in der Anhöhe ausgestellte Wache leisten, gewäh¬ 
ren sie durch die Aussicht in die lichthelle, farbenreiche 
Schöpfung, durch Bemerkung von Ordnung und Ebennia- 
ße, durch das Anschauen der Gemälde und Kunstwerke 
noch tausend verschiedene Vergnügen« 
Das Gehör. 
Wie Vieles laßt sich mit eigenen Augen nicht sehen, 
sondern nur von andern hören? Dazu ist uns mittelst der 
Ohren ein eigener Sinn mitgetheilt worden. — Der Ban 
des Ohres ist so vortrefflich und vollkommen, daß man 
auch den herrlichen Bau des salomonischen Tempels damit 
nicht vergleichen mag. Der Vorhof davon, bdcr die Oh-
	        
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