C. M. Arndt. 
Der Waffenschmied der deutschen Freiheit. 
1. Preußen ist entwaffnet, geknechtet. Es darf nur noch 42000 Mann 
unter Waffen haben. Da führt Scharnhorst die allgemeine Wehrpflicht ein. 
Die Mannschaften werden schnell einexerziert, wieder entlassen und andere ein— 
berufen und einexerziert, und binnen wenig Jahren steht ein schlagfertig Heer 
bereit von 150 000 Mann. Scharnhorst hat dem Preußenvolke, hat der 
deutschen Freiheit die Waffen geschmiedet. 
2. Es fehlte „‚dem Bauernsohne“, der so hoch gestiegen — vergleiche „Auf 
Scharnhorsts Tod“ von Schenkendorf! — nicht an Neidern: er hat demütig 
ertragen, was sie ihm Leides geschaffen. 
3. Was hätte Preußen an „Gold und Ehren“ ihm zu bieten vermocht — 
es war so arm, seine Ehre dahin. 
4. Er „dingt“ nicht — verhandelt nicht um der Knechtschaft Lohn. Ver— 
gleiche „Vaterlandslied“ von Arndt: 
„So wollen wir, was Gott gewollt, 
Mit rechter Treue halten 
Und nimmer im Thyrannensold 
Die Menschenschädel spalten:“ 
7. Er hat den großen Streit, „der uns steht“, — und zu Ende muß ge— 
kämpft werden — „herrlich hat er ihn geweiht mit dem teuren Heldenblut“ ... 
„Lustig auf dem Feld bei Lützen 
Zah er Freiheitswaffen blitzen, 
Doch ihn traf der Todesstrahl.“ 
„Auf Scharnhorsts Tod“ von Schenkendorf. 
3. 9. Er ist zum Tode verwundet. Der Dichter singt aber das Lied, 
„das Freiheit singt“, — das Lied vom „Waffenschmied der deutschen Freiheit“ 
in der frohen Zuversicht, daß er sein Rettungswerk noch herrlich zu Ende 
führen wird. 
„Morgenrot, Morgenrot, leuchtest mir zum frühen Tod.“ 
Wilh. Hauff. 
3. Den der Ehre Gaukelspiel 
Und das Gold nicht lockt noch höält, 
Der auf Ein Gefühl, Ein Ziel 
Alle Kräfte mächtig stellt, 
Schandeketten zu zerbrechen 
Und den welschen Trug zu rächen; 
a4. Der, wenn Memmen matt und 
feig 
Dingen um der KRnechtschaft Lohn, 
Nimmer müd' und nimmer bleich 
Trotzt der Spötter schnödem Hohn 
Der, wenn alle Welt auch teufelt, 
Nie am Vaterland verzweifelt. 
J. Wem gebührt der höchste Preis? 
Nur dem Mann, der still erschafft, 
Der in Mühen schwer und heiß 
Nie verzagt und nie erschlafft, 
Der im Drange von Gefahren 
fühlt, was seine Väter waren; 
2. Der selbst mit dem Schelm und 
Knecht, 
Mit dem Buben glatt und blank 
Immer wahr und grad und recht 
Geht der Ehre festen Gang, 
Der demütig und bescheiden 
Alles kann um Tugend leiden;
	        
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