Full text: Gabriel Eith's Kleines Lehr- und Lesebuch der Gemeinnützigen Kenntnisse für Volksschulen

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Futter gibt das Schaaf fast doppelte Wolle. Es liebt 
trockene Waide, und vorzüglich das kräftige Berggras, will 
viel in freier Luft seyn, muß vor faulem Wasser bewahrt 
werden und zuweilen Salz erhalten. — An den Schaafen 
ist alles nutzbar; doch ist ihre Wolle, ihr Fell, ihr Talg 
und ihr Fleisch der Hauptnutzen. Aus ihrer Milch werden 
gute Käse gemacht; ihre Gedärme geben Saiten; ihre 
Knochen werden zu Papierleim gesotten und ihr Mist ist 
ein vortrefflicher Dünger. 
Die Ziegen halten sich gerne in bergigten Gegenden 
auf und leben von dürrem Moose, Laub, Rinden der 
Bäunie, dornigen Gesträuchen u. dgl. Das Fleisch, die 
Milch und die Käse davon werden gegessen. Die Bocks¬ 
felle, und besonders der Korduan, sind ein vortreffliches 
Leder. Eine besondere Art ist die angvrisrhc Ziege, die 
ihren Namen von ihrem Vatcrlande, eine Gegend um die 
Stadt Angora in Kleinasien, erhalten hat. Sie hat ein 
über eine Elle langes silberweißes und seidenartiges Haar, 
aus welchem das Kameelgarn re. verfertigt wird. 
Die Schweine sind ausserordentlich gefräßig; sie 
verschmähen die uufiäthigsten Dinge nicht, und werden da¬ 
durch in der Haushaltung um so nutzbarer, weil ma« zu 
ihrer Fütterung allen Abgang aus der Wirthschaft yebrau- 
chen kann. In der Leichtigkeit, fett zu werden, wird es 
von keinem Thiere übertreffen; es setzt in wenigen Monaten 
eine erstaunliche Menge Fett an. Non dem Schweine 
kann man alles gebrauchen; sogar die Borsten werden 
zu Pinseln und Dürsten benützt. — Das wilde Schwein 
unterscheidet sich von dem zahmen blos durch seine länger» 
Hauzähne, die bei einem Hauptschweine 9 bis 10 Zoll 
lang sind, und durch den längern Kopf und Rüffel. Auch 
stehen bei ihm die Ohren in die Höhe, die bei dem zah¬ 
men vorwärts gerichtet sind. Die Borsten der wilden 
Schweine sind gemeiniglich schwarz, grau oder bräunlich»
	        
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