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Futter gibt das Schaaf fast doppelte Wolle. Es liebt
trockene Waide, und vorzüglich das kräftige Berggras, will
viel in freier Luft seyn, muß vor faulem Wasser bewahrt
werden und zuweilen Salz erhalten. — An den Schaafen
ist alles nutzbar; doch ist ihre Wolle, ihr Fell, ihr Talg
und ihr Fleisch der Hauptnutzen. Aus ihrer Milch werden
gute Käse gemacht; ihre Gedärme geben Saiten; ihre
Knochen werden zu Papierleim gesotten und ihr Mist ist
ein vortrefflicher Dünger.
Die Ziegen halten sich gerne in bergigten Gegenden
auf und leben von dürrem Moose, Laub, Rinden der
Bäunie, dornigen Gesträuchen u. dgl. Das Fleisch, die
Milch und die Käse davon werden gegessen. Die Bocks¬
felle, und besonders der Korduan, sind ein vortreffliches
Leder. Eine besondere Art ist die angvrisrhc Ziege, die
ihren Namen von ihrem Vatcrlande, eine Gegend um die
Stadt Angora in Kleinasien, erhalten hat. Sie hat ein
über eine Elle langes silberweißes und seidenartiges Haar,
aus welchem das Kameelgarn re. verfertigt wird.
Die Schweine sind ausserordentlich gefräßig; sie
verschmähen die uufiäthigsten Dinge nicht, und werden da¬
durch in der Haushaltung um so nutzbarer, weil ma« zu
ihrer Fütterung allen Abgang aus der Wirthschaft yebrau-
chen kann. In der Leichtigkeit, fett zu werden, wird es
von keinem Thiere übertreffen; es setzt in wenigen Monaten
eine erstaunliche Menge Fett an. Non dem Schweine
kann man alles gebrauchen; sogar die Borsten werden
zu Pinseln und Dürsten benützt. — Das wilde Schwein
unterscheidet sich von dem zahmen blos durch seine länger»
Hauzähne, die bei einem Hauptschweine 9 bis 10 Zoll
lang sind, und durch den längern Kopf und Rüffel. Auch
stehen bei ihm die Ohren in die Höhe, die bei dem zah¬
men vorwärts gerichtet sind. Die Borsten der wilden
Schweine sind gemeiniglich schwarz, grau oder bräunlich»