Full text: Vaterländisches Lesebuch für die Evangelische Volksschule Norddeutschlands

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Das Vaterland des Löwen ist jetzt hauptsächlich auf Afrika be¬ 
schränkt, wo er sich aus Furcht vor den Feuergewehren, z. B. am Cap der 
guten Hoffnung schon über die Wohnsitze der Engländer, Holländer und 
Deutschen zurückgezogen hat, während er im Norden Asrika's vor den 
Franzosen von Algier zurückweicht. In den frühesten Zeiten war er auch 
in Europa und zwar in Theilen des alten Griechenlands verbreitet, weit 
zahlreicher aber in Asien in dem ganzen Bereich der Länder, die um Palä¬ 
stina herumliegen. Auch scheint der Löwe im Alterthum viel häufiger 
gewesen zu sein. denn jetzt gerathen stets nur wenige Thiere in Gefangen¬ 
schaft, bei den Thierkämpfen aber, welche den alten Römern als öffentliche 
Schauspiele gegeben wurden, muhten ans den Provinzen oft Hunderte von 
wilden Löwen geliefert werden. PompejuS erhielt zu solchem Zwecke 000, 
unter denen 315 männliche Löwen waren. 
Der Löwe geht mit der Löwin gemeinsam auf die Jagd, und auch 
mehrere männliche Löwen vereinigen sich zuweilen für diesen Zweck. Nicht 
leicht kommen sie in Streit, leben aber auch sehr vereinzelt, weil jeder zu 
seiner Ernährung ein großes Jagdgebiet bedarf. Breite waldige Thäler 
bilden seinen Lieblingsaufenthalt; im Gebirge scheint es ihm nicht zu be¬ 
hagen. Wo ihn bei seinen Streifzügen der Morgen überrascht, da bleibt 
er liegen in den verborgensten Theilen des Dickichts. 
Im ganzen ähneln seine Gewohnheiten denen anderer Katzen, doch
	        
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