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Abend da außen am Wege das Brett einer Gartenthüre fest gemacht hat?"
„Ja, der bin ich." — „Nun gut, so kommt, Nachbar Hans," sagte der
Schulze zu dem Eigenthümer des Gartens, der zufällig auch zugegen war,
„kommt und bedankt Euch bei dem wackern Fremdlinge. Er hat im Vor¬
beigehen Eure zerbrochene Gartenthür wieder zurecht gemacht." —Nachbar
Hans schmunzelte, sagte seinen Dank, setzte sich neben den Schulzen traulich
zu dem Fremdling, und alle Gäste lauschten auf ihr Gespräch. Es betraf
das Handwerk, die Wanderungen und Kundschaften desselben, und in allen
erwachte der einmüthige Wunsch, ihn zum Gemeindeschmidt zu bekommen,
weil allen der Zug von gemeinnütziger Denkart gefallen hatte.
Hämmcrlcin mußte bleiben; und da er schon am folgenden Morgen
einen Beweis von seiner Geschicklichkeit in der Vieharzneikunst und im Be¬
schläge gab, so war nur eine Stimme für ihn: „Dieser und kein anderer
soll Gcmcindeschmidt werden." Man schloß den Vertrag mit ihm d, und
Meister Hämmerlein war unvermuthet Schmicdemeister eines großen Dorfes,
das er wenige Stunden zuvor auch nicht einmal dem Namen nach gekannt
hatte. Sage mir nun noch einer: „Wer ungebeten zur Arbeit geht,
geht ungedankt davon."
Zu seiner Besoldung gehörte unter andern ein Grundstück, das er all¬
jährlich mit Kartoffeln oder andern Gemüspflanzen bestellte. Da er den
Acker zum ersten Male in Augenschein nahm, bemerkte er auf dem Fahrwege
verschiedene Löcher, in welche die Wagen bald rechts bald links schlugen.
— „Warum füllt ihr doch die Löcher nicht mit Steinen aus?" fragte
Meister Hämmcrlein die Nachbarn, welche den Acker ihm zeigten. — „Je",
sagten diese, „man kann immer vor anderen Arbeiten nicht dazu kommen."
— Was that aber Meister Hämmerlein? — So oft er von seinem Acker
ging, las er von ferne schon Steine zusammen undschleppte deren oft beide
Arme voll bis zu den Löchern. Die Bauern lachten, daß er, der selbst kein
Gespann hielt, für andere den Weg besserte; aber ohne sich stören zu lassen,
fuhr Meister Hämmerlein fort, jedes Mal wenigstens ein paar Steine auf
dem Hin- und Herwege in die Löcher zu werfen, und in etlichen Jahren
waren sie ausgefüllt. — „Seht ihr's?" sagte er nun. „Hätte jeder von
euch, der leer die Straße fuhr, auf dem Wege die Steine zusammengelesen,
auf den Wagen geladen und in die Löcher geworfen, so wäre der Weg mit
leichter Mühe in einem Vicrteljährchen eben geworden."
140. Mittwoch Nachmittag.
Fridericus Rex, der große Held,
kam siegreich aus dem Kriegesfeld;
und wenn er durch die Straßen ritt,
so liefen alle Kinder mit.
Sie stellten sich wohl auf die Zeh'n,
den lieben Vater Fritz zu seh'n;
sie faßten ihn an Pferd und Rock,
doch Vater Fritz erhob den Stock
und sagte lächelnd: „Habet Acht,
daß ihr mein Pferd nicht böse macht!"
Doch einst ein wilder Knabenschwarm
den Kopf ihm machte gar zu warm;