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Und nicht mehr taugt in der Schlücht-
Es muss fressen, bis es stikbet.
Ja, kein alter Hund verbuchet.
Der uns treulich hat bewacht«
Lass auch mich nun Fritter kriegen,
Bis der Tod mich beißt erliegen,
Bin ich dessen anders werth,
Habe mit berühmter Zungen
Deinem Haus' und dir gesungen,
Was kein Ross der Zeit verzehrt.
Tbu', o Kurfürst, nach Beliebet
Such' ich Huben zehnmal sieben?
Nein, auch zwanzig nicht einmal«
Andre mögen nach Begnügen
Auch mit tausend Ochsen pflügen.
Mir iss g'nug ein grünes Thal,
Da ich Gott und dich kann geigen,
, Und von fern sehn aufwärts steigen
Meines armen Daches Rauch,
Wenn der Abend kommt gegangen.
Sollt' ich aber Nichts empfangen,
Wohl, Herr, dieses g'nügt mir auch.
Der Kurfürst nahm die Bitte gnädig aüf, Und schenkte
dem Dichter ein Gütchen, wie er gebeten«
Roberthins Tod 1643 gab dem Gemüthe Dach's eine
ernstere und stillere Richtung« Mit Sehnsucht nach der
Ewigkeit war seine Seele erfüllt, und er bereitete sich mit
Ernst zu einem gottgefälligen Abschiede von der Welt. In
dieser Zeit dichtete er die schönen Lieder: „Ich bin ja,
Herr, in deiner Macht rc." — „O wie selig seid ihr doch,
ihr Frommen ic." — „Schöner Himmelssaal, Vaterland
der Frommen rc." — „Seel'ge Ewigkeit, Lohn der Him¬
melserben ic." u. a; —- Im Jahre 1659 am 15. April
kam endlich nach jahrelangem Krankenlager die ersehnte
Stunde der Auflösung. Außer den angeführten Liedern finden
wir noch sehr viele in unserm Gesangbuche, z. B. „Was
willst du armes Leben dich trotziglich erheben rc." — „Du
siehest, Mensch, wie fort und fort rc." —- „Herr, ich denk'
an jene Zeit rc." — „Wenn Gott von allem Bösen rc."
— „Herr, wir wallen sämmtlich dir rc." — „Wer, o Jesu,
deine Wunden rc." u. a. m.
Zum Schlüsse stehe hier noch eins von Dach's weltli¬
chen Liedern, es heißt:
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