— 167 —
Bei einet- solchen Verwandlung kann man sich viel
denken, und schon die Alten haben desshulh den Schmet¬
terling und seine Verwandlung als ein Sinnbild der Un¬
sterblichkeit der Seele betrachtet.
G. II. Scfeubert.
184. Segne, die dir fluchen.
Wenn man dich plagt, so segne doch;
Wenn man dich hasst, so liebe noch;
Es kann ein guter Mensch auf Erden
Durch böse Menschen besser werden.
Terstegen.
185. Einige alte Sprüche und Spruch Wörter.
1. Hundert Jahr Unrecht war nie eine Stunde Rocht.
2. „Gott walt’s!“ ist aller Bitten Mutter.
3. Almosen gehen armet nicht,
Kirchengehen säumet nicht,
Wagenschmieren hindert nicht,
Unrecht Gut gedeihet nicht.
4. Noch besser ist der Bösen Hass, denn ihre Freundschaft :
merket das!
5. Wer vergangene Ding’ betracht't,
Gegenwärtiges hält in Acht,
Und Zukünftiges ermessen kann,
Ist gewiss ein weiser Mann.
6. Wo Faulheit einreisst in einem Haus', da fallen die
Balken von selber heraus.
7. Es ist kein Sträuchlein in der Bibel, wenn man’s klo¬
pfet, das nicht einen güldenen Apfel gebe. (Luther.)
8. Wer viel geliebt im Leben, dem soll ja viel vergeben
im Himmelreiche sein.
9. Sich selbst bekämpfen ist der schwerste Krieg,
Sich selbst besiegen ist der schönste Sieg.
186. Einige Begriffserklärungen.
1. Wenden. Was gewendet wird, das bekommt eine
entgegengesetzte Richtung, wenn es steht; und wenn es liegt,
eine umgekehrte Lage. Man kann den Wagen, das Schiff,
den Braten, ein Pferd wenden. Der Wind wendet sich bis¬
weilen mehrmals an einem Tage. Das Glück wendet stch
nicht selten, und so leicht sich das Blatt wendet, so leicht
wenden stch die menschlichen Vorsätze und Entschlüsse. Gott
wendet Alles zum Beste«. Das abgemähete Gras wird ge-