SECIII X 14
Das neundte Bild
stellet vor
Des Ahias harte Goͤttliche Botschafft an das ver⸗
stellte Weib Jerobeams.
Gedenck Reim
Ein Weib hoͤrt den Propheten.
x„MNe gefaͤhrliche Kranckheit seines liebsten Sohnes des Abig noͤthig⸗
2 4 den gottlosen R. Jerobeam sine Frau verstellter Weise mi
schlechten Geschencken von Brod, Kuchen und Honig, gen Silo
zu dem Propheten Ahias ʒu schicken / um sich demselben zu er⸗
kundigen ob Hoffnung ʒu dn Genesung sey oder nicht NEr hatte ʒu demselben
um deswillen ein sehr grosses Vertrauen dieweil er ihm ee auch das
Koͤnigreich verkuͤndiget. Er wolte aber doch nicht oͤffentlich sich bey dem⸗
selben Raths erholen damit nicht das Volck daraus schluͤssen moͤchte wie er
hun selbst wiederum in den groͤsten Noͤthen zu den wahren GOIsraels
seine Zuflucht naͤhme Dieser Mann GOttes war war damahls fuͤr hohem
Alter stock⸗blind und haͤtte also gantz leichte koͤnnen von der betruͤglichen
Frau des Jerobeams belistet werden. Alleine das allsehende Auge GOttes,
so alle arglistige Raͤncke der n Menschen entdecket und ʒu Spott ma⸗
chet, ; dem blinden Propheten alsyhald wer zu ihm kommen wuͤr⸗
de; dahero als er nur das Rauschen ihrer Fuͤsse vor seiner Wuͤre hoͤrete, ruf⸗
fete er sie gleich mit Nahmen zu sich hinein und e ihr die ent⸗
setlichen Straffen welche GOd wegen der Verfuͤhrung zur Äbgoͤtterey
uͤber hhren Gemahl und ihr gantzes Hauß splesn hatte wie auch ihres Sohns
nahe bevorstehenden Tod/ welchen GO, weil er noch etwas Gutes an ihm
gefunden, noch vor dem einbrechenden Ungluͤck wegnehmen, und alleine von
Jerobeams Nachkoͤmmen wolte lassen u Grabe hringen. Diese wiederholte
erschreckliche Drohungen haͤtten den Jerobeam demuthigen und zur wahren
Busse bewegen sollen Alein obhgleich ihn auch nach dem Wort des Pro⸗
phetens der Todes Fall s wohlgerathenen Sohns empfindlichst ruͤhrte,
sohlieb er doch biß an sein Lebens Ende welches im zwey und zwanzigsten
Jahr seiner Regierung ¶ M 990 5958 erfolgete bestaͤndig in sei⸗
ner Boßheit und Gottlosigkeit. vid. 1. Kag. , 1-20. Vun
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