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40.
Das seltene Gericht.
Ein Kaufmann hatte seine Freunde in der Stadt auf
sein Landgut am Meere eingeladen, um sie mit seltenen
Meerfischen zu bewirthen. Es wurden mehrere Speisen auf¬
getragen, und am Ende kam eine große verdeckte Schüssel-
in der man die seltenen Fische vermuthete. Allein als man
den Deckel abnahm, fanden sich statt der erwarteten Fische
einige Goldstücke darinnen. Der Kaufmann aber sprach:
Meine Freunde! die Fische, welche ich euch vorzusetzen ver¬
sprach, find in diesem Jahre dreimal theurer als ich dachte.
Es kostet einer ein Goldstück. Da siel mir denn ein, dass
in dem Dorfe ein Tagelöhne.' krank liege,. und mit seinen
Kindern Hunger leiden müsse. Von dem, was dieses ein¬
zige Gericht kosten würde, könnten die armen Leute ein hal¬
bes Jahr leben. Wollt ihr nun die Seefische, so werde ich
sie unverzüglich kommen lassen, und sie sollen sogleich zube¬
reitet werden. Wollet ihr aber das Geld dem armen Manne
überlassen, so werde ich euch mit minder theuern, aber
schmackhaften Flussfischen bewirthen.
Alle Gäste gaben ihm Beifall, jeder legte noch ein Gold¬
stück dazu, und der arme Mann war auf ein ganzes Jahr
aus seiner Noth befreit. 2u»r-r.
41.
Einige Denksprüche.
1. Wohlgeschmack bringt Bettelsack.
2. Schöne Gestalt verliert sich bald.
3. Freiwillig deine Gabe gieb,
F.zwung’ne Gabe ist nicht lieh.
' Oie Morgenstunde hat Gold im Munde.
i. Früh zu Bett’ und früh wieder auf,
M-> .t frisch und gesund und reich im Kauf.
6. v er flink am Tage Gutes thut,
Dem ist am Abend wohl zu Muth.
7. Schütze nicht zu hoch das Geld,
Es hat nur Werth für diese Welt,
8. Die Eintracht ist ein festes Band,
Sie halt zusammen Leut’ und Land.
9. Den Baum gebogen jung und zart,
Im Alter wird er fest und hart.
10. Was hilft es, dass man viel gelobe,
In Thaten liegt die beste Frohe,
11. Wie jeder redet, so ist er,
Wie jede/ ist, so redet er.