io. Kap. Gesch. des Nord.u. Ost. v. 16Z2 b. 1660. 45z
dens Erfolg mit Eifersucht, theils suchte er Gelegenheit, die
fehlerhafte Negierungsform in Dänemark abändern ;u können.
Er schloß also mit Polen und Holland ein Bündniß, 1657,
und griff Bremen an. Schweden verband sich mit Ragoczy,
Fürsten von Siebenbürgen, und der Kaiser Leopold schickte Polen
eine Armee zu Hülfe. Karl Gustav ging aus Polen nach Dre-
men, verjagte die Dänen, eroberte Holstein, Schleswig und
Zütland; ging über den gefrornen Belt, eroberte die Znsel
Fünen; ging eben so über den großen Belt nach Seeland; er¬
zwang den Rothschilds Frieden, am 2 6sten Febr. 1658; brach
ihn wieder; und rückte vor Kopenhagen. Traktat zu Welau,
am i9ten Sept. 1657, worin Polen das Herzogchum Preu¬
ßen für unabhängig erklärt. Vertrag zu Bromberg, worin
Brandenburg die Distrikte Lauenburg und Bütow zu Lehen,
und Elbingen pfandweise erhält. Brandenburg verband sich
mit Polen und Dänemark; eine kaiserliche und brandenburgi-
sche Armee zwangen die Schweden, Holstein, Schleswig und
Zütland zu räumen; eine holländische und englische Flotte trie¬
ben Karl Gustav von Kopenhagen ab; Fünen ging verloren;
und die Brandenburger und Kaiserlichen brachen in Pommern
ein. Karl Gustav starb plötzlich am 2zsten Febr. 1660, und
hinterließ seinen Thron seinem minderjährigen Sohne KarlIX.
Friede im Kloster Oliva, am 2zsten Apr. Polen that auf den
größten Theil von Livland und auf die Krone Schweden Ver¬
zicht; Preußens Unabhängigkeit wurde bestätigt. Friede zu
Kopenhagen, am 6ten Zun. Schweden erhielt Bahus, Scho¬
nen , Blekingen und Halland, und die Defreyung vom Sund¬
zolle. Dem Herzog von Holstein - Gottorp wurde die Unab¬
hängigkeit von Schleswig bestätigt.