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einen raschen Zug nach Schlesien nöthigte der Kaiser den König
Boleslaw von Polen von neuem zur Anerkennung der Lehns¬
pflicht (1157), und verlieh dem Herzog Wladislaw von Böhmen,
der seiner Lehnsverpflichtung gegen das Reich nachgekommen, den
Königstitel.
8) Friedrich selbst vermehrte die Macht seines Hauses durch
seine Vermählung mit der schönen Beatrix, der Erbin der
Grafschaft Hochburgund, wodurch er in Besitz dieses Landes
kam (1156). Schon vorher hatte er seinem Neffen Friedrich
von Rotenburg das Herzogthum Schwaben abgetreten, wie er
früher dessen Vater, dem Könige Konrad III. versprochen hatte.
0 Anmerk. Fr. Kortüm, Kaiser Friedrich I. mit seinen Freunden und
Feinden. 1818.
K. W. Böttiger, Heinrich der Löwe, Herzog der Sachsen und
Baiern. 1819.
2) Anmerk. Die an das neu geschaffene Herzogthum Oestreich verliehenen
Privilegien sind so maaßlos, daß dieses fast eine souveräne Stellung dem
Reich gegenüber erhielt-, das Herzogthum sollte nicht bloß in der männlichen,
sondern auch in der weiblichen Linie erblich sein, der Herzog die Belehnung
zu Pferd innerhalb seines Landes empfangen, der Kaiser selbst keine Lehen in
Oestreich besitzen, der Herzog zur Theilnahme an Reichskriegen, mit Ausnahme
derer gegen die Ungarn, nur nach eigenem Ermessen verpflichtet sein, am
kaiserlichen Hofe nur freiwillig, nicht auf Vorladung erscheinen dürfen, er
kann in seinem Lande unbeschränkt Gesetze und Verordnungen erlassen,
auch Theile seines Gebietes verschenken und vergeben, wie er will u. s. w.
Die Herzoge von Oestreich sollen, wie die Urkunde sagt, den frühcrn pala¬
tinis arelliüuoihris an Rang gleich sein; davon nabmen sie den Titel
Erzherzoge an.
§. 71.
Friedrich's Kampf mit den Lombarden und Päpsten.
1) Im I. 1158 unternahm Friedrich von Augsburg aus
einen zweiten Zug nach Italien mit einem gcwaltigern Reichs¬
heer (über 100,000 Mann), als je ein deutscher König dort
erschienen ist. Es ^sollte vor Allem das stolze Mailand, das die
kaiserlich gesinnten Städte bekriegt, auch Como und Lodi zerstört
hatte, gedemüthigt werden. Ueberdies war er in Streit mit dem
Papste Hadrian IV., der in einem anmaßlichen Schreiben die
Kaiserkrönung ein llonetieium (Lehen oder Wohlthat?) des
römischen Stuhles genannt hatte, gerathen. ])
2) Mailand, das Friedrich mit der Acht belegt hatte,
mußte sich nach vierwöchentlicher Belagerung dem zürnenden Kaiser
ergeben. Doch gewährte dieser Verzeihung unter der Bedingung,
daß die Mailänder den Eid der Treue schwören, Como' und
Lodi wiederherstellen und 9000 Mark Silber zahlen sollten; dagegen
sollten sie ihre Consuln frei wählen und der Kaiser das Bestätigungs¬
recht haben. An folgenden Tage, nachdem dieser Vertrag zu