Contents: Für Sexta, Quinta und Quarta (Teil 1)

Europa. 
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6. Der weite Osten Europas wird von der sarmatischen oder russischen 
Tiefebene ausgefüllt. Da sie nur von niedrigen Höhenrücken unterbrochen 
wird, so konnten sich großartige Flußgebiete entwickeln. Ins Eismeer 
fließt die Petschora [pjetfcf)6ra]; ins weiße Meer die Dwina; in den 
finnischen Meerbusen die Newa ^njewa^. ein Abfluß des Lädoga- und 
O nega sonjega^-Sees. Dem schwarzen Meere gehen der Dnjestr und 
Dnjepr, dem asowschen Meere der Don zu. Der größte Fluß Europas, 
die Wolga, ergießt sich in das kaspifche Meer, dessen Spiegel ebenso wie 
seine nördliche Umgebung unter dem Meeresspiegel liegt. 
7. Die drei großen Halbinseln Südeuropas bestehen größtenteils aus 
Hochland. Zwischen Frankreich und Spanien erhebt sich das Hochgebirge 
der Pyrenäen, welches der westlichsten Halbinsel den Namen gegeben hat. 
Am Südrande derselben steigt die Sierra Nevada Sierra newsda] d. h. 
Schneegebirge zu noch größerer Höhe empor. Die bedeutendsten Flüsse strömen 
über die Tafelländer von Osten nach Westen in den atlantischen Ozean, 
so der Duiro, der Tajo [tcicho], die Guadiäna und der schiffbarste von 
allen, der Guadalquivir ^guadalkiwir^. Dagegen fließt der Ebro in ent- 
gegengesetzter Richtung zum Mittelmeer. 
8. Die mittlere Halbinsel (Italien) wird von den Apenninen der gan- 
zen Länge nach durchzogen. Sie hängen mit dem westlichen Teile der Alpen 
zusammen und erreichen in den Abrnzzen ihre größte Erhebung. Zwischen 
den Alpen und den Apenninen lagert die fruchtbare lombardische Tief- 
ebene, vom Po und seinen Nebenflüssen reich bewässert. Auf der Westseite 
der eigentlichen Halbinsel mündet der Tiber; hier befinden sich auch vul- 
kanische Gebirgslandschaften, über welche der noch thätige Vefnv (Wflw] 
emporragt. Weit höher ist auf Sieilien der noch thätige Ätna [etnä] (3300 m). 
9. Die östlichen Alpen setzen sich unter dem Namen der din arischen 
Alpen in die Balkan-Halbinsel fort, sie verlaufen in derselben Richtung 
wie die Apenninen. Dagegen streicht der Balkän oder Hämns von Westen 
nach Osten der unteren Donau parallel. 
Klima. Europa gehört fast ganz der gemäßigten Zone an; nur ein 
kleiner Teil liegt in der nördlichen kalten Zone. Schon hierdurch ist es 
vor den anderen Erdteilen ausgezeichnet. Dazu kommt aber noch, 1) daß die 
Westküsten Europas vom warmen Golfstrom bespült werden, und 2) daß 
die warmen Südwest winde weit in das Innere des Erdteils hineinwehen 
können, ohne durch hohe Gebirge ausgehalten zu werden. Deshalb ist Europa 
wärmer, als andere Erdgebiete, welche unter denselben Breitengraden liegen. 
Die Südwestwinde tragen auch die Niederschläge (Regen und Schnee) 
weit in den Kontinent hinein; daher kommt es, daß sich in Europa gar 
keine Wüsten finden; Steppenland giebt es nur im Südostendes Erd- 
> teils, weil es dort nur selten regnet. — Im Süden Europas fällt die 
Hauptregenzeit in den Winter, in unfern Gegenden in den Sommer. 
pflanzen und Mere. Das günstige Klima Europas kommt dem 
Pflanzenwuchs sehr zu gute. Abgesehen vom höchsten Norden, wo nur 
Moose und niedrige Holzpflanzen lZwergbirken n. f. w.) fortkommen, 
kann man zwei Pflanzengebiete in Europa unterscheiden: 
1. Das TPalÖgcbiet in Nord- und Mittel-Enropa bis zu den Ppre- 
näen, den Alpen und dem Balkän mit Wiesen und Getreidearten, 
mit Nadel- und Laubwäldern und im Süden mit Wein und Obst;
	        
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