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Kurze Geschichte der Deutschen. i8? 
es richt bindern. Die Lausitz wurde schrecklich verheert, 
Biftl offswerda ging in Feuer auf, und in der Schlacht bey 
Ba-tzcn den i9renMay, wohin sich die Verbü det-n zurück«' 
zogen, wurde die ganze Gegend verwüstet. In den Hanse- 
stabten waren Kosaken und späterhin ein Russisches Heer 
erschienen, das die Franzosen vertrieb, aber Davonst und 
der grausame Vandamme kamen bald mächtiger zurück, er» 
ob,'! tcn Hamburg mit Hülfe der Dänen, die in Uneinigkeit 
mil England, Napoleon treu blieben, und nun wurde Ham¬ 
burg sehr hart behandelt. Viele Hamburger waren ent¬ 
flohen, viele wurden verbannt, eingekerkert, hingerichtet, 
die Stadt sollte 12 Millionen Thaler zahlen, wurde befestigt 
und zu dem Ende wurden die schönsten Häuser, Gärten, 
Anlagen, Alleen und Verschönerungen verwüstet; die auge- 
fthcnsien Männer wurden mit zum Schanzen angetrieben, 
es wurden Gelder erpreßt, die öffentlichen Kassen beranbt 
und endlich mehr als 35,000 Menschen, die sich nicht 
mit Nahrungsmitteln versorgen konnten, schnell und zum 
Theil schlecht bekleidet, fortgejagt. In Holstein, Lübeck 
und Bremen wurden sie liebreich aufgenommen. Erst im 
May 1814 gingen die Franzosen hier fort. 
D.ng. Iuniuö 1813 kam es zwischen den beyderseitig 
erschöpften Heeren zu einem von Napoleon gesuchten Waf¬ 
fenstillstände. Welche Last aber für.die Gegenden, wo die 
Heere lagen nnd sich rüsteten! England versprach aufs 
neue Geld zur Unterstützung, und hatte schon in Spanien 
glücklich gekriegt. Auch rückte der Kronprinz von Schwe¬ 
den heran, und nun, da Napoleon in Prag nicht ernstlich 
den Frieden wollte, so trat auch Oesterreichs biederer Kai¬ 
ser gegen ihn auf, und achtete nicht auf seine Verwandt¬ 
schaft mit ihm, nicht auf die Versprechung. Napoleons, 
Oesterreich sollte Schlesien bekommen, wenn es ihm hälfe. 
Großdenkend sprach der wackere Feldherr Schwarzenberg: 
Dieses Raubsysiem kennt mein Hof nicht. Franz, Alexan* 
der, Friedrich Wilhelm wohnten in höcbster Eintracht dem 
Feldzuge bey. Ihre Hauptarmee stand in Böhmen unter 
Schwarzenbergs Befehl; der Franz. Gen. Moreau, dender 
Kronprinz von Schweden ans der Verbannung in Amerika 
rief, und der sehnlich sein Vaterland frey wünschte, gab mit 
Rathschläge. Eiñ Hauptheer unter Blücher stand in Schle¬ 
sien; ein anderes, unter dem Kronprinzen von Schweden,
	        
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